Eishockey Warum zehn Spiele im Januar die Adler nicht schrecken

Der Zusatzpunkt: Adler-Stürmer Nico Krämmer überwindet im Penaltyschießen Ingolstadts starken Torwart Michael Garteig.
Der Zusatzpunkt: Adler-Stürmer Nico Krämmer überwindet im Penaltyschießen Ingolstadts starken Torwart Michael Garteig.

Eine tragende Rolle im Team der Mannheimer. Vier Scorerpunkte aus vier gewonnenen Spielen. Und zum zweiten Mal Vater geworden. Läuft für Eishockey-Profi Nico Krämmer in diesem Winter.

Kein Wunder, dass zehn Partien im Januar, also im Schnitt ein Drei-Tages-Rhythmus, den Matchwinner von Ingolstadt am Montagabend nicht schrecken. „Ich freue mich drauf“, beteuert der 28-Jährige, „davor hatten wir in drei Wochen drei Spiele gemacht und sehr, sehr lange nur trainiert.“ Auch wenn zwischenzeitlich mal die Beine nicht so wollen wie im Mittelabschnitt beim 3:2-Penaltysieg beim ERC Ingolstadt. Läuft? Gutes Stichwort. Eben nicht immer, und das ist dann in dieser frühen Saisonphase wohl eher ein Kopfproblem. Weshalb Trainer Pavel Gross, dessen System auf hoher Mobilität aller fußt, trotz der zwei gewonnenen Punkte leicht angefressen feststellte: „Unsere ersten 20 Minuten waren okay, die zweiten waren nicht so okay. Wir sind nicht genug gelaufen.“ Das ineffektive Powerplay empfand der Coach phasenweise deshalb sogar als richtig schlecht.

Strafzeiten als Indiz

Typische Strafzeiten wie jene für Mark Katic (Haken) und Stefan Loibl (Beinstellen) sind häufig Indiz für fehlende Laufbereitschaft – wenn der Gegner entwischt und man sich nur so zu helfen weiß. In Unterzahl setzte es prompt den 2:2-Ausgleichstreffer und weg war sie, die schöne 2:0-Führung aus dem ersten Drittel. Als erst Joonas Lehtivuori nach Energieleistung von Felix Schütz und gutem Pass von Loibl clever einschoss und David Wolf sein tolles Solo mit dem zweiten Treffer krönte. Wobei schon in diesem Spielabschnitt der Anschlusstreffer „uns einen Knick gegeben hat“, wie Verteidiger Moritz Wirth feststellte.

In der zweiten Drittelpause musste sich das Team dann mal richtig sammeln, wie Krämmer einräumte. Es spricht für sein ausgeprägtes Selbstvertrauen, wie er im Penaltyschießen Ingolstadts kanadischen Klasse-Torwart Michael Garteig aussteigen ließ und so den Zusatzpunkt sicherte. Wobei Adler-Goalie Felix Brückmann mit drei parierten Ingolstadter Versuchen den „Matchpuck“ erst möglich machte. Vier Spiele, vier Siege, zwei davon im Shoot-out – es ist angerichtet fürs Gruppen-Spitzenspiel am Donnerstag (18.30 Uhr, SAP-Arena) gegen die Schwenninger Wild Wings.

Wieder einen jungen Moritz an die Hand genommen

Dass er dann voraussichtlich wieder dabei sein kann, dass seine kurze Unpässlichkeit vergangene Woche nichts Ernstes war, freut Verteidiger Lehtivuori. „Ich fühle mich gesund“, versichert der so wichtige Finne, der derzeit – wie schon vor zwei Jahren – erneut einen jungen Moritz an seiner Seite ein wenig an die Hand nimmt. Damals Seider, heute Wirth. „Es ist leicht mit ihm zu spielen. Er spricht viel und trifft gute Entscheidungen mit dem Puck“, lobt der Routinier (32) den 21-Jährigen.

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