Olympia Welche deutschen Mannschaften in Paris sind dabei

Das deutschs Sport-Sommermärchen: Die Basketballer reisen als Weltmeister nach Paris.
Das deutschs Sport-Sommermärchen: Die Basketballer reisen als Weltmeister nach Paris.

Die deutschen Basketball-Weltmeister sind sicher dabei, auch die Volleyballer haben es geschafft, die Fußballer sind dagegen schon raus. Ein Überblick zum Stand der Qualifikation in den Mannschaftssportarten für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Basketball: Natürlich ist der Weltmeister für Paris qualifiziert, doch die Mannschaft um Kapitän Dennis Schröder hatte das Ticket schon durch den WM-Halbfinaleinzug als eines der beiden besten europäischen Teams sicher. „Das ist natürlich nicht selbstverständlich, dass man es zu Olympia schafft. Für den deutschen Basketball geht es immer weiter nach oben“, sagte dazu Nationalspieler Isaac Bonga. Es ist die zweite Teilnahme nacheinander, 2021 war in Tokio der Sprung ins Viertelfinale gelungen. Auch die Frauen haben die Chance, sich erstmals ein Olympia-Ticket zu holen – allerdings warten beim Vierer-Qualifikationsturnier im Februar knackige Aufgaben. In Belem geht es gegen die Gastgeberinnen Brasilien sowie gegen Serbien und Australien. Der EM-Sechste aus Deutschland muss für die Paris-Qualifikation mindestens den dritten Platz belegen, also einen der dicken Brocken hinter sich lassen.

3x3-Basketball: Für die Turniere der Streetball-Variante ist alles offen. Anhand der Weltrangliste vom 1. November werden die ersten von jeweils acht Frauen- und Männer-Startplätzen vergeben. Danach finden insgesamt drei Qualifikationsturniere statt. Dann gibt es noch einmal drei Quotentickets pro Geschlecht.

Fußball: Bei den Frauen wurden die Tickets nicht mehr wie bisher über die WM vergeben, alles läuft über die Nations-League-Premiere – und der Druck ist nach dem verpatzten Start in Dänemark (0:2) direkt immens. „Wir werden zusammen versuchen, uns in den verbliebenen Spielen der Nations League eine gute Ausgangsposition für die Olympia-Qualifikation zu erarbeiten“, sagt Interimsbundestrainer Horst Hrubesch. Das deutsche Team muss seine Gruppe (weitere Gegner Island und Wales) gewinnen und womöglich den Sprung ins Finale schaffen, um sich einen von zwei Startplätzen für Paris 2024 zu sichern. Ist der ohnehin qualifizierte Olympia-Gastgeber Frankreich im Endspiel, genügt Platz drei. Für die Männer ist der Olympia-Zug bereits abgefahren. Seit 1992 ist für die Qualifikation die U21-EM maßgeblich, in diesem Jahr scheiterte die Auswahl von Trainer Antonio Di Salvo bei der Endrunde in Georgien und Rumänien als amtierender Titelträger kläglich in der Vorrunde.

Handball: Der einfachste Weg für die beiden deutschen Handball-Teams? Sie holen den Titel bei ihren kommenden Großturnieren – was bei den Frauen die WM im Dezember ist, bei den Männern die Heim-EM im Januar. Alternativ gibt es die Möglichkeit über die Qualifikationsturniere im Frühjahr. Die Männer von Bundestrainer Alfred Gislason haben ihr Ticket dafür durch Platz fünf bei der letzten WM bereits sicher. Das Frauenteam von Markus Gaugisch müsste bei seiner bevorstehenden WM auf einem der ersten sieben Plätze landen, um an einem solchen Quali-Turnier definitiv teilnehmen zu dürfen. An den Turnieren nehmen jeweils vier Mannschaften teil, von denen sich jeweils zwei für Paris qualifizieren.

Hockey: Die erste Chance haben die deutschen Frauen und Männer verpasst. Bei der Heim-EM in Mönchengladbach hätten sich beide Teams als Europameister für Paris qualifizieren können, doch der Titel ging jeweils an die Niederlande. Die nächste Chance bietet sich im kommenden Jahr bei den Qualifikationsturnieren. Dort müssen die Teams unter die besten drei in ihrer jeweiligen Achtergruppe kommen.

Siebenerrugby: Das ambitionierte Team von Rugby Deutschland war mit großen Zielen ins Jahr 2023 gestartet. Der EM-Titel, der Aufstieg in die Weltserie und eben auch das Ticket für Olympia sollten her, geworden ist allerdings nichts daraus. Bei den Europaspielen im Juni in Krakau vergab die deutsche Mannschaft die letzte Chance auf Paris. Auch die Frauen-Auswahl ging in Polen leer aus.

Geballte Widerstandskraft: Die deutschen Volleyballer rasten wie im Rausch durchs Qualifikationsturnier für Olympia.
Geballte Widerstandskraft: Die deutschen Volleyballer rasten wie im Rausch durchs Qualifikationsturnier für Olympia.

Volleyball: Nach zwölf Jahren haben sich die deutschen Männer den Traum von Olympia wieder erfüllt. „Das ist insgesamt das Lebenselixier für die Sportarten, die nicht ununterbrochen im Rampenlicht stehen“, strich Kapitän Lukas Kampa die Bedeutung von Olympia heraus. Beim Qualifikationsturnier in Rio de Janeiro bezwangen Starangreifer Georg Grozer und Co. unter anderem in ihrer Achtergruppe die beiden Favoriten Brasilien und Weltmeister Italien. Nach sechs Siegen in sechs Spielen war das Ticket für Paris bereits sicher, und zum Abschluss gab es noch ein 3:0 gegen die Ukraine. Die Frauen müssen hingegen weiter bangen. Ihre erste Chance beim Qualifikationsturnier in Lodz hatte die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen vergeben. Eine weitere Möglichkeit bietet sich noch über die Weltrangliste, über die im kommenden Jahr jeweils fünf weitere Startplätze vergeben werden.

Wasserball: Der Weg nach Paris ist extrem schwierig, die Chancen sind gering. Die ersten Tickets wurden bei der WM im Sommer in Japan vergeben, bei denen die deutschen Teams nicht dabei waren. Wer die EM im Januar in Israel gewinnt, kriegt ein Ticket. Außerdem gibt es letzte Teilnehmerplätze bei der WM im Februar in Katar – vier bei den Männern, zwei bei den Frauen. Dafür müssten sich die Deutschen aber erstmal bei der EM für die WM qualifizieren.

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