Sport Welte und Hinze schnappen sich Bronze

Schaut her, Bronze: Miriam Welte (links) und Emma Hinze.
Schaut her, Bronze: Miriam Welte (links) und Emma Hinze.

Bei den ersten Bahnrad-Weltmeisterschaften nach der Ära Kristina Vogel haben Deutschlands Teamsprinter dem Bund Deutscher Radfahrer einen gelungenen Auftakt im polnischen Pruszków beschert. Im kleinen Finale der Frauen setzten sich Olympiasiegerin Miriam Welte gestern Abend mit WM-Debütantin Emma Hinze über 500 Meter in einer Zeit von 32,789 Sekunden gegen Mexiko (33,455) durch.

Gold sicherte sich Australien, Silber ging an Russland. „Wir haben verdient Bronze gewonnen und sind superglücklich und zufrieden“, bilanzierte die 32 Jahre alte Miriam Welte, die im Vorjahr zusammen mit Kristina Vogel und Pauline Grabosch den WM-Titel gewonnen hatte, den vierten nach 2012, 2013 und 2014. Bei den Männern mussten sich indes Timo Bichler, Stefan Bötticher und Maximilian Dörnbach im Kampf um Platz drei Russland um 18 Hundertstelsekunden geschlagen geben und wurden somit Vierte. Gold ging an die Niederlande, die sich im Finale gegen Frankreich durchsetzen konnte. Heimtrainer Frank Ziegler (Otterbach), der inmitten eines Welte-Fanclubs auf der Tribüne die Rennen verfolgte, war stolz wie Bolle über die Auftritte der deutschen Teamsprinter, insbesondere über Weltes und Bichlers Rennen. „Das ist sensationell für Timo bei seiner ersten WM. Damit habe ich nicht wirklich gerechnet“, sagte Ziegler zum WM-Debüt des Abiturienten am Kaiserslauterer Heinrich-Heine-Gymnasium, der seine Aufgabe als Anfahrer überfüllte. „Miriam hat das gezeigt, was sie kann. Ich hatte ihr vor dem Finale geschrieben, sie könne auch einen anderen Gang fahren, aber die beiden wollten die Bronzemedaille absichern und beließen es bei den Gang. Das war in Ordnung. Australien und Russland waren nicht zu schlagen. Die Medaille ist ein schöner Lohn für Miriam, die seit 2011 von jeder WM eine mitbrachte außer 2016“, sagte Ziegler. Er und sein Fanclub hatten gestern Abend noch zwei weitere Gründe zu feiern: Zum einen die Medaille Nummer 400, die Ziegler von deutschen Meisterschaften ab aufwärts gewann und den 50. Geburtstag von Oliver Schäfer, dem Ex-FCK-Profi und Lebensgefährten von Miriam Welte. Deutschlands Männer-Vierer hat gestern das anvisierte Minimalziel problemlos erreicht. Mit einer Zeit von 3:56,897 Minuten sicherten sich Felix Groß, Theo Reinhardt, Leon Rohde und Domenic Weinstein in der ersten Runde der Mannschaftsverfolgung Platz fünf. „Wir haben wichtige Gegner hinter uns gelassen und liegen voll im Soll im Hinblick auf Olympia“, bilanzierte Bundestrainer Sven Meyer, der Platz sechs als Minimalziel ausgegeben hatte. In der ersten Runde ließ das BDR-Quartett unter anderem die Schweiz hinter sich, die in der Nationenwertung für Olympia 2020 in Tokio vor WM-Beginn auf Platz acht und damit vor Deutschland lag. Als Neunter wäre der Deutschland-Vierer nicht für Olympia qualifiziert. Der deutsche Frauen-Vierer mit Charlotte Becker, Franziska Brause, Lisa Brennauer und Lisa Klein beendete die Qualifikation mit einer Zeit von 4:24.568 Minuten auf Platz sechs. Heute trifft das Team von Bundestrainer André Korff in der ersten Runde auf die USA.

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