Rheinpfalz 40 Millionen Liter Wasser versickern

Die FWG hätte gerne gesehen, wenn der Gewinn aus dem Kanalwerk – hier das Schneckenpumpwerk der Kläranlage – den Gebührenzahlern
Die FWG hätte gerne gesehen, wenn der Gewinn aus dem Kanalwerk – hier das Schneckenpumpwerk der Kläranlage – den Gebührenzahlern zugute kommt. Der Verbandsgemeinderat stimmte aber mehrheitlich dafür, das Geld für künftige Investitionen auf die Seite zu legen.

Das Wasserwerk verzeichnete Verluste in Höhe von 40.000 Euro, das Kanalwerk erzielte einen Gewinn von 178.000 Euro (Verlust 2015: 67.000 Euro). Mit dem Abschluss des Geschäftsjahres 2016, den Wirtschaftsprüfer Markus Schreiner am Dienstag im Verbandsgemeinderat Rodalben erläuterte, näherte sich die VG ein weiteres Stück dem aktuellen Stand. Bereits im Herbst soll der Geschäftsbericht für 2017 folgen. Den Jahresabschluss 2016 stellte der Rat einstimmig fest.

Diskussionsstoff lieferte der Umgang mit dem Plus aus dem Kanalwerk. Der FWG missfiel die Verwendung des Betrags für weitere Rücklagen. „Die Werke haben eine Zwangskundschaft“, wandte Peter Pfundstein (FWG) ein, „die Gewinne sollten durch Gebührensenkungen an die Bürger weitergegeben werden.“ Es sei Gepflogenheit, merkte der Wirtschaftsprüfer dazu an, Rücklagen zur technischen Fortentwicklung einzusetzen. Seien keine Investitionen geplant, könnten auch Gebühren gesenkt werden. Der erste Beigeordnete Peter Spitzer sprach sich dafür aus, den Betrag, wie vom Werksausschuss empfohlen, für Rücklagen zu verwenden. „Wir sind darin frei zu entscheiden, wie wir im nächsten Jahr damit umgehen“, merkte er ergänzend an. Daraufhin fasste Pfundstein den FWG-Vorschlag, den Überschuss auf neue Rechnung vorzutragen, in einen Antrag, mit dem er allerdings scheiterte. Drei Ja- standen 14 Nein-Stimmen bei fünf Enthaltungen entgegen. Die Struktur des Kanalwerks hatte Schreiner zuvor mit „langfristigem Vermögen, langfristig finanziert“ charakterisiert. Die Entgelte lägen leicht über den Bedarfsgrenzen. Die Investitionen überträfen die Abschreibungen, so dass sich die wirtschaftliche Lage tadellos darstelle. Anders, wenngleich nicht mit Beanstandungen verbunden, zeige sich die Situation beim Wasserwerk. Die „tatsächlichen Investitionen“ seien seit 2013 rückläufig. Sie lägen unter dem Wert der Abschreibungen, was „tendenziell einem Wertverzehr“ gleich komme. Nach einer „mehrjährigen Verlustphase“ würden aber für 2017 Gewinne erwartet. Der Jahresverlust (2016) von 40.000 Euro entspreche exakt den Wasserverlusten in Kubikmetern. Den Wasserverlust bezifferte Schreiner auf 40.000 Kubikmeter im Jahr. Der Wirtschaftsprüfer riet beim Wasserwerk zu Investitionen. Laut Werkleiter Alexander vom Hagen laufe jetzt schon und noch in den nächsten vier Jahren eine gründliche Kanalinspektion. Außerdem stehe die Erneuerung der Lohnstraße in Rodalben, die Wasser- und Kanalrohre einschließe, bevor. Vom Hagen begründete die Wasserverluste mit Rohrbrüchen. Das Leitungsnetz werde „ständig überprüft“, erklärte er, Schäden würden unverzüglich behoben. Wie Schreiner auf Nachfrage anfügte, werde erwogen, aus den beiden Büchern Wasser- und Kanalwerk einen Jahresabschluss der Werke in einem Buch zu erstellen. Würden Bilanz, Gewinne und Verlustrechnung als Anlage angehängt, sei auch dem Recht Genüge getan. Den Vorteil sah Schreiner darin, dass Doppeldarstellungen entfielen. Dem Jahresabschluss beim Wasserwerk stimmte der Rat geschlossen zu, gegen den Abschluss beim Kanalwerk stimmte die FWG (drei Gegenstimmen).

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