Rheinpfalz 40 Tonnen Blei entsorgt

Die Schützengesellschaft Hubertus und die Kreisgruppe Kaiserslautern des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz hatten in diesem Jahr Grund zum Feiern. Nach vier Jahren intensiver Erdarbeiten wurde die Bodensanierung auf der Schießanlage Aschbacherhof abgeschlossen.

Unter Beteiligung des Mainzer Ministeriums für Umwelt, des Landesjagdverbandes und der Kreisgruppe flossen 1,7 Millionen Euro aus der Jagdabgabe in die Bodensanierung. „Für die Sanierung wurden keine Steuermittel verwendet“, sagt Markus Müller, Vorsitzender der Schützengesellschaft. Die Bodensanierung des 17.800 Quadratmeter großen und durch Bleischrot und teerhaltigem Tontaubenbruch kontaminierten Areals wurde notwendig, als das Gebiet vor vielen Jahren zum Wasserschutzgebiet erklärt wurde. Der jahrzehntelange Betrieb der Wurfscheibenschießanlage verursachte schädliche Bodenveränderungen. Nach Standorterkundigungen im Jahr 2009 wurde im Herbst 2014 mit den Sanierungsarbeiten begonnen. Die Haupterdarbeiten wurden 2016 und 2017 abgewickelt. Dabei wurde ein ehemals waldbewachsenes und steiles Hanggelände mittels Einsatzes der Saugbaggertechnik saniert. Im Anschluss an die Hangsanierung erfolgte die Sanierung des ebenen Geländeareals der Wurfscheibenschießanlage mit konventioneller Baggertechnik. Nach Angaben des Ingenieurbüros Peschla und Rochmes wurden rund 7450 Tonnen kontaminierter Boden und 40 Tonnen Blei entsorgt. Der stellvertretender Vorsitzende Thomas Weber, zurzeit des Bekanntwerdens der Bodenkontaminierung noch Vorsitzender des Vereins, erinnert an das Ende der 90er Jahre, als die Kontaminierung publik wurde. „Von Polizei umstellt und abgesperrt glich der Aschbacherhof dem Bild eines Tatorts.“ Von einem Tag auf den anderen sei alles anders gewesen, dem Vorsitzenden habe fünf Jahre Haft gedroht, an Stammtischen sei das Problem schnell gelöst gewesen. Doch einfach habe sich die Sache nicht lösen lassen, so Weber. Er spricht von einer einschneidenden Entscheidung und einer Umlage auf die Beiträge der Mitglieder. Doch die hätten an der Kontaminierung des Bodens den geringsten Anteil gehabt, verweist er auf die Grundsteinlegung der Anlage im Jahr 1955. Zwischenzeitlich sei auf allen Seiten Vertrauen gewachsen.

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