Rheinpfalz Abenteuer im Weltraum

Südpol-Bewohner Pinguin und der Eisbär vom Nordpol erklärten spielerisch, warum es an den Polen monatelang dunkel bleibt.
Südpol-Bewohner Pinguin und der Eisbär vom Nordpol erklärten spielerisch, warum es an den Polen monatelang dunkel bleibt.

In der Wolfsteiner Turnhalle reisten Schüler der Grundschule und der Realschule plus am Donnerstag rund um die Erde und ins Weltall. Große Augen, begeisterte Ausrufe und viele Fragen beherrschten die Schulstunde der besonderen Art. Das Schulplanetarium nahm die Schüler in einem großen Kuppelzelt mit in die Weiten des Weltraums.

In der Halle wartete eine von außen noch recht unscheinbare große blaue, aufblasbare Kuppel auf die Schüler. Im Inneren lagen Turnmatten bereit, auf denen es sich die Schüler bequem machen konnten, um die an die Kuppel projizierten Bilder zu bestaunen: den Mond, den Mars oder einen Raketenstart im 360-Grad-Winkel – alles in HD-Qualität. Bereits beim Betreten des Zeltes waren einige Kinder richtig begeistert, viele „Wow“-Rufe machten die Runde. Zahlreiche neugierige Fragen, große Aufmerksamkeit und ausgelassene, heitere Momente lösten einander ab. Die Drittklässler staunten nicht schlecht, ob der Sternbilder, die man momentan über Wolfstein beobachten kann. Viele kannten den Großen Wagen und den Polarstern im Norden – künftig werden sie in den Abendstunden auf der gegenüberliegenden Seite, im Süden, versuchen, den rotbraunen Mars zu entdecken. Um das Größenverhältnis von Sonne und Erde darzustellen, wurden ein Ball und eine Kugel mit drei Millimetern Durchmesser verglichen. Große Verwunderung herrschte, als Tilo Lautenschläger vom Schulplanetarium berichtete, dass man 180 Jahre mit dem Auto zur Sonne fahren müsste und es selbst mit einer Rakete sieben Jahre bis zum Merkur dauern würde. Für Überraschung sorgte auch die Information, dass das Licht von der Sonne zur Erde acht Minuten zurücklegt; Begeisterung machte sich breit beim Anblick einer Galaxie, die mit ihrer Spiralform „an eine Zimtschnecke vom Bäcker“ erinnert. Großes Interesse herrschte auch am schwarzen Loch und daran, was geschieht, wenn man dort hineingerät. Lautenschläger erklärte, dass die Zeit dort langsamer ablaufe und die „Spaghettisierung“ alles unheimlich in die Länge ziehe, bis es zerstört ist. So richtig glauben konnte mancher Schüler auch nicht, dass sich die Erde und alles darauf Befindliche mit einer Geschwindigkeit von 1600 Kilometern pro Stunde dreht und man nur nichts davon bemerkt, weil sich alles gleich schnell dreht. Auch die Internationale Raumstation (ISS) war Thema: Vom Raketenstart und dem Ausblick, den die Astronauten von der ISS aus haben, waren die Schüler begeistert. Weniger ansprechend fanden sie allerdings die Toilettensituation auf der Raumstation. Für Ekel sorgte Hohenschlägers Erläuterung, dass dort Trinkwasser aus Urin gewonnen wird. Selbstredend gab es jede Menge Fragen, sogar schon von Schülern der zweiten Klassen. Kann man im Weltraum sterben? Bisher starben im Weltraum noch keine Menschen, den gestorbenen Hund Laika kannten schon einige. Können Asteroiden einschlagen? Hohenschläger erklärte, dass die Dinosaurier ausstarben, weil vor rund 60 Millionen Jahren ein Asteroid mit 30 Kilometern Durchmesser auf die Erde fiel. Die Schulleiterin der Wolfsteiner Grundschule, Birgit Gehm-Schmitt, hatte das Schulplanetarium auf einer Fachtagung in Speyer entdeckt und war direkt begeistert gewesen. Da der Förderverein der Grundschule die Kosten übernahm, konnten die Grundschüler kostenlos eine Stunde nach den Sternen greifen. Die Schüler hatten im Vorfeld im Unterricht schon einiges erfahren – beispielsweise zu den Jahreszeiten – und stellten teilweise sehr fundierte Fragen.

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