Rheinpfalz AfD Saarland: Parteichef Dörr bietet Rückzug an

SAARBRÜCKEN (cps). Im Streit um die vom Bundesvorstand der Alternative für Deutschland (AfD) betriebenen Auflösung des Landesverbands Saarland haben die Saarländer gestern einen Vorschlag gemacht: Partei-Vorsitzender Josef Dörr (77) würde im kommenden Jahr nicht wieder für den Vorsitz kandidieren und auch nicht Spitzenkandidat bei der saarländischen Landtagswahl am 26. März 2017.

Im Gegenzug zieht der Bundesvorstand um Frauke Petry seinen Antrag auf die Auflösung des 320 Mitglieder starken Landesverbands zurück. Man hoffe noch, sagte Dörr gestern, vor dem am Wochenende in Stuttgart stattfindenden Bundesparteitag eine gütliche Einigung zu erzielen, sei ansonsten aber „wehrhaft“. Der Bundesvorstand will in Stuttgart seinen Auflösungsbeschluss wegen „unstatthafter“ Kontakte der saarländischen Parteispitze zu rechtsextremen Kräften, namentlich Köpfen der NDP, der Freien Bürgerunion und der saarländischen Pegida-Variante, bestätigen lassen. Das Bundesschiedsgericht der AfD hatte in einer Vorinstanz den einstweiligen Vollzug ausgesetzt. Der Saar-Verband sieht darin bereits einen Hinweis, dass Petry & Co. auch in der Hauptverhandlung unterliegen werden. Es habe und werde keine Zusammenarbeit mit Rechtsextremen geben, betonte der vor zehn Tagen bei einem lebhaften Landesparteitag mit großer Mehrheit bestätigte Dörr. Gestern erhob er Vorwürfe gegen Frauke Petry. Sie versuche „unliebsame Gestalten“ loszuwerden. Er erwäge Strafanzeige wegen versuchter Nötigung. Ende Dezember sei er, offenkundig mit Billigung des Bundesvorstandes, von zwei Personen gedrängt worden, aus der Partei auszutreten.

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