Kultur Südpfalz Alle Generationen begeistert

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Alle Jahre wieder: Zum elften Mal gaben die Dicken Kinder im Universum-Kinocenter in Landau ein Konzert anlässlich ihres neuen Programms – das Aushängeschild für die nächste Saison.

Im Vorprogramm trat Julian Fiege auf. Er rüttelte das Publikum wach und begeisterte die Zuhörer mit Songs wie Use Somebody (Kings of Leon) oder Photograph (Ed Sheeran). Als Zugabe gab’s Valerie (Amy Winehouse). Im September war der junge Mann bei einem Auftritt von Xavier Naidoo auf dem Rathausplatz überraschend auf die Bühne geholt worden – und kam gut an. Dann hieß es „Habt ihr Bock auf die Dicken Kinder?“ Schon bei der ersten Rap-Einlage von Chris Becker, dem Gründer der Band, hielt es die Menschen im Kinosaal nicht mehr in ihren Sesseln. Gemeinsam performten die vier Sänger das Lied Was geht (Die Fantastischen Vier). Nach dem Song Can’t feel my face (The Weekend) aus dem Jahr 2015 warnte Sänger Sascha das Publikum vor „jetzt gibt’s altes Zeug“. Es folgte ein Mix aus den 80ern: Wild Boys (Duran Duran), It’s A Sin (Pet Shop Boys) und People Are People (Depeche Mode). Von den Red Hot Chili Peppers gab Chris Becker Give It Away zum Besten. Während die Dicken Kinder auf der Bühne ihre Show lieferten, waren auf der Leinwand über ihren Köpfen immer wechselnde und an das jeweilige Lied angepasste Projektionen zu sehen: abstrakte Muster, Häuser, Autos, Menschen oder die Band selbst. Für dieses beeindruckende Bühnendesign verantwortlich war der bekannte Bühnenkünstler Haegar (Christian Deutsch). Lukas Goldberg rückte die Dicken Kinder während ihres Auftritts mit einem tollen Design ins richtige Licht. Mit ihrer Mischung aus verschiedenen Musikstilen und Musikstücken quer durch die Jahrzehnte trafen die Dicken Kinder ins Schwarze und begeisterten alle Altersklassen. Mit ihrer guten Laune rissen die Sänger das Publikum mit. Für den passenden Sound sorgten Perkussion, Schlagzeug, Gitarre, Bass, Posaune, Trompete und Keyboard. Auf das Stück Masterpiece (Jessie J) aus dem Jahr 2014 folgte Kyrie (Mr. Mister), erschienen 1985. Auch der deutsche Song 80 Millionen von Max Giesinger gehörte zum breiten Repertoire der Band. Zu Ehren von Bob Dylan, der im Oktober mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, trat Sängerin Ira mit dem Lied Make You Feel My Love auf die Bühne und zog das Publikum in ihren Bann. Während des Songs war es im Saal so still wie vorher und nachher nicht mehr. Dafür war der anschließende Applaus umso lauter. In einen alten Sessel gesunken, las Chris Becker einen deutschen Songtext vor – die Übersetzung von Bruce Springsteens 1984 erschienenem Hit Born In The USA. Wahrscheinlich zum ersten Mal wurde einigen im Saal der Inhalt des Songs bewusst – ein Veteran blickt auf seine traumatisierenden Kriegserfahrungen im Vietnamkrieg zurück. Mit dem Format Pop(p) Lyrics möchte Becker auch in Zukunft immer wieder übersetzte Liedtexte vortragen und dann mit seiner Band im Originalsound wiedergeben. Im Duett sangen Ira und Sascha Under Pressure von Queen und David Bowie. Während ihrer Performance suchte die Band immer wieder den Kontakt mit der Zuschauermenge und animierte sie wie bei dem beliebten Titel Shout Up And Dance With Me (Walk the Moon) zu einem Dialog. Neben zahlreichen Liedern gab es auch immer wieder Medleys von bekannten Songs durch alle Musikgenres hinweg. Die Sänger und Musiker hatten sichtlich Spaß auf der Bühne und übertrafen sich mal wieder selbst. Bei dem Lied Everybody (Backstreet Boys) gab es für die Menschen im Kino endgültig kein Halten mehr. Als Zugabe boten die Dicken Kinder I See Fire (Ed Sheeran), ihren „Lieblingssong“ Barbie Girl (Aqua) und ein Medley unter anderem aus I’m Blue, Mr. Vain und I Like To Move It dar. |inaz

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