Rheinpfalz Als seien Arme und Beine länger geworden

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Neustadt. Ungewöhnlicher Besuch in Gimmeldingen: Acht Maori, Ureinwohner Neuseelands, sind diese Woche nach Neustadt gekommen. Sie bieten „Energiebehandlungen“ an, die Menschen helfen sollen, ihre Identität zu finden. Außerdem wollen sie ein Stück ihrer Kultur nach Europa bringen.

Wie kommen die acht Männer und Frauen, die sich „Nga Tschunga o te Moana a Toi“ nennen, was so viel bedeutet wie: „Die Vorfahren, die die großen Ozeane überqueren“, ausgerechnet ins beschauliche Neustadt? Alles begann 2013, als eine Bekannte der Gimmeldinger Familie Himmel, Moe Wasem aus Münchweiler an der Alsenz, an einem Kurs der Maori in Kaiserslautern teilnahm. Der Kontakt hat sich gehalten, die Maori bieten seit gestern in Wasems Heimatgemeinde ein Seminar an. Durch die Familie Himmel haben sie nun auch ein Stückchen Vorderpfalz kennengelernt. Zuvor waren sie in der Schweiz, im Anschluss reisen sie weiter nach Österreich, Norddeutschland, Holland und Irland. Was bei den Maori sofort auffällt: die großen Ketten, die sie um den Hals tragen. Sie sind aus „Greenstone“ gefertigt, einer Art Jade, und sollen Energie übertragen, wie Tekani Wharewera, ein gemütlicher, älterer Maori, erklärt. Dabei haben die acht Ureinwohner in ihrem „eigentlichen“ Leben, also in ihrem Hauptberuf, mit Medizin gar nichts zu tun. Sie sind Lehrer, Rentner und Büroangestellte. Wie sieht die Energiebehandlung aus? Welches Wissen wird da über Generationen weitergegeben? Hauptsächlich geht es um Entspannung und Wahrnehmung des eigenen Körpers. Dafür streicheln die Heiler beispielsweise rhythmisch Arme und Beine, bis der Behandelte das Gefühl hat, seine Extremitäten seien um etwa zwei Zentimeter länger geworden. Die Behandlung findet in einem kühlen, abgedunkeltem Raum statt. Der „Patient“ liegt auf einer Liege, zugedeckt mit einem Tuch. Dieses Tuch wird am Ende langsam weggezogen. Das soll symbolisieren, dass alle schlechten Erinnerungen und Sorgen nun vergessen sind. Vor und nach der Behandlung wird außerdem gesungen. Noch Fragen? Die Heilmethode der Maori nennt sich Romiromi und basiert auf dem Gedanken, dass durch blockierte Energie Krankheiten entstehen können. Infos: 06302/984455, moeya@web.de. |eld

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