Rheinpfalz Auftrieb für Saar-SPD

ORSCHOLZ. In den Wahlumfragen liegt die Saar-SPD sieben Wochen vor der saarländischen Landtagswahl am 26. März weit hinter der CDU zurück. Doch Kanzlerkandidat Martin Schulz ließ gestern Abend 1000 Genossen beim Landesparteitag in Orscholz, über der Saarschleife, davon träumen, mit Anke Rehlinger die nächste Ministerpräsidentin stellen zu können.

„Nee“, sagte Schulz, der familiäre Wurzeln an der Saar hat. Er habe keine Angst vor seinen guten Umfragewerten in diesen Tagen. Denn er erlebe die Chance, Bundeskanzler werden zu können, wie er auch die Chance im Saarland sehe, dass nach 18 Jahren wieder ein Sozialdemokrat in die Saarbrücker Staatskanzlei einziehe. „Ich kämpfe genau für die Politik, für die Anke Rehlinger steht“, so Schulz, der auf dem Marktplatz als Wahlkämpfer rote Rosen verteilt hatte. Zentrale landespolitische Vorhaben im gestern angenommenen Wahlprogramm sind die Gebührenfreiheit von Kitas nach rheinland-pfälzischem Vorbild, die Möglichkeit, auch wieder nach neun Jahren Abitur an saarländischen Gymnasien machen zu können und ein „Jahrzehnt der Investitionen“. Ein millionenschweres Landesprogramm zur Erneuerung von Straßen und Brücken, das auch den klammen Saar-Kommunen zugute kommen soll, versprach Rehlinger, amtierende Wirtschafts- und Verkehrsministerin. Gastrednerin Malu Dreyer machte dem Nachbarn Mut. Ihre SPD sei spürbar im Aufwind, die Wahl im Saarland noch lange nicht gelaufen. „Nun müsst ihr kämpfen bis zuletzt“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin und spielte auf ihre Aufholjagd vor einem Jahr an. Diesen Mut braucht es auch. Die jüngste Wahlumfrage, erstellt von Infratest dimap acht Wochen vor der Abstimmung, sieht die Saar-Genossen wie auch ihre Spitzenkandidatin weit hinter der CDU von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Die seit 1999 die Regierungschefs stellenden Christdemokraten könnten demnach mit 38 Prozent der Stimmen rechnen, die SPD nur mit 24. Und auch im persönlichen Ansehen ist die 40-jährige Rehlinger, obwohl beliebt, gegenüber der 14 Jahre älteren Kramp-Karrenbauer im Hintertreffen. Fast dreimal so viele Befragte würden die Amtsinhaberin als Ministerpräsidentin bevorzugen. |cps

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