Rheinpfalz Autobahnanschluss macht Wohnen attraktiver

Die Verbandsgemeinde (VG) Waldfischbach-Burgalben will ihren Flächennutzungsplan komplett neu fortschreiben. Der aktuelle Plan stammt von 2005 und wurde, bedingt durch zahlreiche Bauvorhaben, immer wieder geändert und zum Teil fortgeschrieben. Reagiert wird zum Beispiel darauf, dass durch den Autobahnanschluss von Höheinöd das Wohnen dort und in den umliegenden Gemeinden attraktiver geworden ist.

Nun sei eine Gesamtfortschreibung erforderlich, erläuterte Philipp Lösch von der Bauabteilung in der VG-Ratssitzung am Donnerstag. Die sei notwendig, um die Rahmendaten für die Entwicklung in der VG in den nächsten Jahren aufzustellen. Zudem werde Veränderungen Rechnung getragen, die durch Vorgaben von übergeordneten Behörden oder übergeordneten Planungen wie Regional- oder Landesplan entstehen. Ein wichtiger Punkt sei, ob und in welchem Maß eine Ortsgemeinde noch Neubaugebiete ausweisen darf. Es sei Vorgabe, dass die Innenentwicklung Vorrang haben müsse, bevor im Außenbereich weitere Flächen zersiedelt werden, erläuterten Lösch und Meike Dommes vom Ingenieurbüro WSW & Partner aus Kaiserslautern, das den Plan aufstellt. Dazu gibt es durch die übergeordnete Pläne wie den regionalen Raumentwicklungsplan klare Vorgaben. Deshalb war in den vergangenen Monaten in den Ortsgemeinden mit den Räten zusammen über das sogenannte Raum-plus-Verfahren geschaut worden, wie viel Wohnfläche in noch ausgewiesen werden darf und wie viele mögliche Wohnbaugebiete noch im aktuellen Flächennutzungsplan enthalten sind. Eine weitere zu klärende Frage war, ob die im Flächennutzungsplan vorgesehenen Gebiete realistischerweise überhaupt erschließbar sind; teils waren in Waldgebieten Entwicklungsgebiete für Wohnbebauung vorgesehen. Und schließlich stand die Frage im Raum, wo die Gemeinde in Zukunft am ehesten Wohngebiete ausweisen würde. In den Gemeinden wurden die notwendigen Veränderungen beschlossen. Als die Arbeit begann, habe die Verbandsgemeinde einen Bedarfswert von 22,66 Hektar gehabt, erläuterte Dommes. Das ist nach den Vorgaben der übergeordneten Planbehörden die Fläche in der Verbandsgemeinde – verteilt auf die acht Gemeinden –, die in den nächsten Jahren noch als Baugebiet ausgewiesen werden könnte, damit sich die Gemeinden weiterentwickeln. Ausgewiesen seien im aktuellen Plan aber 26,62 Hektar. Das ist der Potenzialwert. Der lag damit vier Hektar über dem Bedarfswert. Durch die Vorarbeit mit den Gemeinden – es wurden in jeder Gemeinde Flächen gestrichen, neue Flächen werden ausgewiesen – sei die Differenz zwischen Bedarfs- und Potenzialwert auf ein Hektar reduziert worden. Normalerweise sollten diese Werte übereinstimmen. Aber mit diesem leichten Plus auf Potenzialwertseite geht die Verbandsgemeinde nun in das Verfahren, an dem mehr als 50 Träger öffentlicher Belange beteiligt werden. Das beschloss der Rat einstimmig. Hintergrund ist, dass durch den Autobahnanschluss Höheinöd, der jetzt gebaut wurde, die Ortsgemeinde Höheinöd sowie die umliegenden Orte als Wohnort attraktiver werden, erläuterte Dommes. Deshalb entspreche der Bedarfswert, der noch aus der Zeit vor dem Bau des Autobahnanschlusses stammt, nicht mehr den tatsächlichen Gegebenheiten. Bauvorhaben Schmalenberg Lange hatte die Änderung des Bebauungsplans „Kehrfeld“ in Schmalenberg den örtliche Rat beschäftigt. Dort plant die Gemeinde, einen Teil des Bauhofs ergänzend unterzubringen, und ein privater Bauherr möchte ein Wohnhaus errichten. Das Bebauungsplanverfahren ist abgeschlossen. Jetzt hat auch der Verbandsgemeinderat die notwendige Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans vorgenommen.

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