Rheinpfalz Bürger sollen mitreden

Der Kaufhof von der Ostbahnstraße aus.
Der Kaufhof von der Ostbahnstraße aus.

«Landau.»Beim Kaufhof in Landau tut sich etwas: Der Projektentwickler Ehret + Klein aus Starnberg, seit Ende Januar neuer Eigentümer der Immobilie in der Ostbahnstraße, will nach eigenen Angaben „mit der Entwicklung der derzeit von der Galeria Kaufhof genutzten, stadtbildprägenden Immobilie am Bahnhofsvorplatz in Landau“ beginnen. Dort solle „ein neues repräsentatives Tor zur Stadt entstehen“ und der Boulevard Ostbahnstraße gestärkt werden. Das nicht unter Denkmalschutz stehende, 1964 eingeweihte Gebäude hat knapp 18.000 Quadratmeter Geschossfläche. Der Kaufhof nutzt nur noch Untergeschoss, Erdgeschoss, erste und zweite Etage. Drei weitere Geschosse in dem Gebäude stehen leer. Geplant sei ein gemischtes Nutzungskonzept aus Wohnen, Gewerbe, Gastronomie und Handel. Bei der weiteren Planung will man sich auch an den Ergebnissen des Ideenwettbewerbs „Quartier Kaufhof“ von 2013 orientieren. „Unser Ziel ist es, die östliche Innenstadt Landaus und den Bahnhofsbereich, die in den letzten zehn Jahren eine enorme Entwicklung erfahren haben, weiter aufzuwerten und attraktiv zu gestalten.“ Mit diesen Worten wird Michael Ehret, geschäftsführender Gesellschafter von Ehret + Klein, zitiert. Dabei will sich das Unternehmen mit der Stadt abstimmen und „die Wünsche und Bedürfnisse der Landauer Bürger und Gewerbetreibenden einbeziehen“. Noch in diesem Jahr soll es öffentliche Veranstaltungen zu dem Projekt geben. Die Vorbereitungen hierzu seien bereits angelaufen, teilte die Stadt mit. Ehret + Klein-Pressesprecherin Anke Witzel sagte auf Nachfrage, dass der Kaufhof-Mietvertrag 2021 ausläuft. Wie es danach weitergeht, ist noch nicht bekannt. Kaufhof-Geschäftsführerin Christiana Baudach sagte, der Standort sei profitabel und sie gehe davon aus, „dass man mit dem Kaufhof weiter plant“. Vertragsverhandlungen seien aber Sache der Kaufhof-Immobilienabteilung. Ein Gespräch zwischen dem neuen Eigentümer und Kaufhof sei bereits für März vereinbart gewesen, aber nicht zustande gekommen. Sie denke, dass das nun kurzfristig nachgeholt werde. Witzel sagte: „Wir entwickeln unsere Immobilien nicht im stillen Kämmerlein, sondern mit dem Wissen vor Ort.“ Ein Warenhaus im klassischen Sinn, wie es der Kaufhof ist, habe Ehret + Klein bisher noch nicht im Portfolio gehabt, wohl aber Immobilien mit einem Nutzungsmix. Zum Punkt Gastronomie in dem Gebäude sagte sie, dass diese im Erdgeschoss mit direktem Zugang und Außengastronomie am sinnvollsten sei. Laut Baudach gibt es derzeit keine dafür verfügbaren Flächen, das Erdgeschoss sei komplett belegt. Nach Witzels Angaben soll auch über ein Lebensmittelangebot nachgedacht werden, beispielsweise in Gestalt eines „Food Court“ mit gastronomischen Angeboten. Ehret + Klein arbeite beispielsweise mit Edeka zusammen. Das Unternehmen, das die Immobilie in Landau erworben hat, ist 2006 von Michael Ehret und Stefan Klein gegründet worden und war bisher vor allem in Bayern tätig. Galeria Kaufhof ist 2015 für 2,8 Milliarden Euro von der Metro-Gruppe an die kanadische Hudson’s Bay Company verkauft worden. Die wirtschaftliche Entwicklung ist aber offenbar hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Info www.ehret-klein.de

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