Rheinpfalz Bald knabbert Bagger an der „Keksdose“

Im Volksmund als „Keksdose“ bekannt, soll der leerstehende Rundbau auf dem Lübbener Platz in der Neunkirchens Stadtmitte im Frühjahr abgerissen werden. Dies hat der Stadtrat am Mittwochabend beschlossen. Das urige Gebäude, das man ob seiner Form auch „Tortenschachtel“ hätte nennen können, muss weichen. Die Gegend zwischen Saarpark-Center und Bahnhofstraße soll umgestaltet werden.

Mit einstimmigem Votum hat der Neunkircher Stadtrat die Verwaltung zum Abriss ermächtigt – nach entsprechender Planung, Ausschreibung und Schadstoffgutachten. Der Abriss soll im April beginnen und voraussichtlich drei Wochen dauern. Die Kosten beziffert Rathaussprecher Markus Müller auf rund 37.000 Euro – plus weitere 10.000 Euro für die Untersuchung auf Schadstoffe. Die „Keksdose“ werde bis auf die Fundamente abgebrochen; die dabei entstehende Fläche wolle man mit Schotter auffüllen und mit Verbundsteinen schließen lassen. Der Standort des Bauwerks, den die Stadtverwaltung jetzt als „gestalterisch problematischer Bereich“ ansieht, soll „in den umgebenden Lübbener Platz eingegliedert werden“. Dabei sei der Abriss nur eine Zwischenlösung beim Umgestalten der Gegend. Müller: „Ob der Platz dauerhaft frei bleibt oder neu gestaltet wird, ist offen.“ Für die weitere Planung würden noch Ideen gesammelt. Bereits die „Zwischenlösung“ habe ihre Vorteile. Der Rathaussprecher: „Wenn das Gebäude weg ist, kann man sich einen Gesamteindruck über die neue städtebauliche Situation verschaffen. Hier entsteht ja eine neue Sichtachse zwischen dem Stummplatz und der unteren Bahnhofstraße.“ Wie berichtet, ist für dieses Jahr eine Verkehrsberuhigung der angrenzenden Lindenallee geplant, die fußgängerfreundlicher gemacht werden soll. Der Abriss der „Keksdose“ ebne den Weg zum Umbau der Übergänge zwischen dem Stumm- und dem Lübbener Platz. Denn auf letzterem, so sagte Oberbürgermeister Jürgen Fried (SPD) vor dem Stadtrat, wolle die Verwaltung „neues städtisches Leben etablieren. Wie dies später aussieht, ist noch völlig offen. Es gibt Ideen und Voruntersuchungen. Der Bereich in Kombination mit der Lindenallee, den neuen Blies-Terrassen und dem Stummplatz bleibt ein spannender Punkt für unsere Stadtentwicklung.“ |ghm

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