Rheinpfalz Bald wachsen Bäume auf Abfall

Tausende Tonnen Erde und Folien bedecken den Müllberg. Später mal soll auf Mutterboden reichlich Grünes wachsen.
Tausende Tonnen Erde und Folien bedecken den Müllberg. Später mal soll auf Mutterboden reichlich Grünes wachsen.

Bis Ende 2018 soll die Sanierung der sogenannten Norderweiterung der Mülldeponie Meisenheim abgeschlossen sein. Dies teilte nach einem Ortstermin Benjamin Hilger, Pressesprecher der Kreisverwaltung Bad Kreuznach, mit. Danach erfolge über Jahre hinweg die Nachsorge, um austretende Deponiegase und das Sickerwasser zu kontrollieren, aufzufangen und zu verwerten.

Die Kosten der Deponiesanierung belaufen sich laut Hilger auf rund 3,8 Millionen Euro. Das Areal, dessen Sanierung in ein paar Monaten abgerundet wird, erstreckt sich den Angaben zufolge über knapp drei Hektar. In diesem Teil der Deponie war zwischen 1994 und 2009 Hausmüll aus dem Kreis Bad Kreuznach abgelagert worden. Betreiber der stillgelegten Deponie, die in einem Seitental zwischen Meisenheim und Callbach an der B 420 gelegen ist, war der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Bad Kreuznach. Nach der Verdichtung des Abfalls und der Abdeckung der Deponie mit Dichtungsschichten beauftragte Hilger zufolge der Landkreis ein Unternehmen mit der abschließenden Sanierung. In dieser zweiten Phase wird die Oberfläche endgültig abgedichtet. Dabei werden weitere Schutzschichten unterschiedlicher Stärken mit mineralischen Ersatzbaustoffen aufgebracht. Über der Abdeckung mit Kunststofffolie wird eine Entwässerungsschicht mit Drainagebahnen angelegt, um das Wasser abzuleiten. Zur Rekultivierung des Deponiegeländes wird schließlich eine Schicht mit Mutterboden aufgebracht. Danach können Gras gesät sowie Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Insgesamt seien rund 75.000 Kubikmeter Erdmaterial für die Abdeckung eingesetzt worden, sagte Pressesprecher Hilger. Die Transporte des Füllmaterials, das aus der Region sowie dem Rhein-Main-Gebiet stammt, über die B 420 zur Meisenheimer Deponie habe zu Belastungen der Anwohner in den betroffenen Orten geführt, räumte Hilger ein. Die Nachsorgephase erstrecke sich über mehrere Jahrzehnte, in denen das Auftreten von Sickerwasser und der Anfall von Deponiegas überwacht würden, erläuterte der Sprecher der Kreisverwaltung. Neben eigenen Proben des Abfallwirtschaftsbetriebs gebe es auch Prüfungen der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD), die für Betrieb, Stilllegung und spätere Nutzung von Abfalldeponien zuständig ist. Der Landkreis Bad Kreuznach verfügt nach Angaben von Hilger über keine eigene Deponie mehr. Neben Meisenheim bestanden Deponien in Langenlonsheim und Kirn. Für die Abfallwirtschaft arbeite der Landkreis mit den Kreisen Rhein-Hunsrück und Neuwied zusammen, sagte Hilger. Seit 2010 werden Abfälle aus diesen Kreisen in der Deponie Kirchberg im Hunsrück eingelagert.

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