Rheinpfalz Barrierefrei und im Zentrum

So soll das Gebäude an der Ecke Hauptstraße/Kirchgasse einmal aussehen.
So soll das Gebäude an der Ecke Hauptstraße/Kirchgasse einmal aussehen.

Zwei Häuser, elf barrierefreie Wohnungen: Ortsbürgermeister Pius Klein und Jürgen Alles, Gesellschafter der Firma Domus Network, haben das erste Bauvorhaben öffentlich vorgestellt, das im Rahmen des städtebaulichen Förderprogramms in Brücken entstehen soll.

Zwei Häuser mit insgesamt elf Wohneinheiten, verbunden durch einen sogenannten Erschließungstrakt, will Investor Domus Network an der Ecke Hauptstraße/Kirchgasse, direkt am Kreisel bauen. Nach Aussage von Jürgen Alles, der aus Oberkirchen stammt und dessen Unternehmenssitz in Kaiserslautern ist, werden die geplanten Wohnhäuser Brückens Zentrum deutlich aufwerten. In besagtem Trakt soll ein Fahrstuhl eingebaut werden, mit dem alle Wohnungen erreichbar sein werden. Sämtliche Wohneinheiten sollen als Eigentumswohnungen bezugsfertig angeboten werden. Sie unterscheiden sich nur unwesentlich in ihren Größen sowie in ihrer Raumstruktur. Alle Wohnungen würden barrierefrei gebaut, beschrieb Alles. Den Quadratmeterpreis der vier Wohnungen im Erdgeschoss bezifferte er auf 2050 Euro. Die Obergeschosswohnungen sollen pro Quadratmeter 2100 Euro kosten. Die drei Dachwohnungen kalkulierte Alles mit 2150 Euro pro Quadratmeter. Zusätzlich bietet die Gemeinde auf der gegenüberliegende Seite Autostellplätze an, wie der Ortsbürgermeister ergänzte. Markus Bauer, Leiter der Bauabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung, merkte im Gespräch mit der RHEINPFALZ an, dass eine Förderung über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in Aussicht stehe. Weil aber die Ortsgemeinde für die Verbesserung des Wohnumfelds bereits Fördergeld aus Mitteln der Städtebauförderung erhält, wolle die ISB mit dem Ministerium eine mögliche Doppelförderung noch abklären. Ein weiteres Angebot, das sich mit der Schaffung von barrierefreiem Wohnraum sehr gut integrieren lässt, stellte Peter Steiner, Koordinator für ambulante Pflege beim Diakonischen Werk Zoar, unter dem Begriff „Service-Wohnen“ vor. Der Grundgedanke der von Zoar angebotenen alternativen Wohnform sei, dass der Einzelne eigenverantwortlich in seiner barrierefreien Wohnung lebt und selbst entscheidet, welchen Service er dazukaufen möchte. Neben Beratungsleistungen würden bei dieser Wohnform beispielsweise haustechnische Serviceleistungen sowie pflegerische Dienste angeboten. Steiner betonte auf Nachfrage, dass es zwar einen sogenannten täglichen Sicherungsbesuch gebe, es sich jedoch nicht um ein Rundum-Pflegeangebot handele. Diesen Punkt „Rundum-Betreuung“ griff Ortsbürgermeister Klein auf und erinnerte nochmals an das Projekt „Wohnpunkt“. Eine solche Wohn- und Pflegegemeinschaft sollte in Brücken entstehen. Leider sei dieses Projekt, wie Klein sagte, wegen fehlender finanzieller Förderung vorerst gescheitert. Diese Art des Zusammenlebens biete besonders älteren Menschen die Möglichkeit, in ihrer gewohnten Umgebung mit einer größtmöglichen Selbstbestimmung bleiben zu können. Bewohner, Betreuer und Pflegedienste seien gemeinsam beteiligt. Wie Ortsbürgermeister Klein im Gespräch mit der RHEINPFALZ betonte, habe er diese „fantastische Form“ des Zusammenlebens nie ganz aufgegeben. Ohne konkret zu werden, teilte Klein mit, dass er derzeit Gespräche führe, die ihn sehr optimistisch stimmten, dass das Modell „Wohnpunkt“ doch noch in naher Zukunft mitten im Dorf Wirklichkeit werden könnte.

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