Rheinpfalz Bechhofer FCK-Fanclub „Deiwel“ feiert 25-jähriges Bestehen

Von Bechhofen zum Betze sind die Deiwel gewandert und werden am 6. Oktober 1996 auf dem Spielfeld begrüßt.  Foto: thof
Von Bechhofen zum Betze sind die Deiwel gewandert und werden am 6. Oktober 1996 auf dem Spielfeld begrüßt.

Der Bechhofer FCK-Fanclub feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag. Die glorreichen Zeiten des 1. FC Kaiserslautern liegen gefühlt genauso lange zurück wie die Gründung. Den Spaß an ihrem Verein lassen sich die Mitglieder dennoch nicht verderben.

Bechhofen ist aus fußballerischer Sicht FCK-Land. Das nicht nur wegen der großen Erfolge des 1. FC Kaiserslautern, sondern auch wegen eines speziellen Spielers. „Mit Tom Dooley hatte es einer von uns zum 1. FC Kaiserslautern geschafft. Man stelle sich das mal vor. Der ist hier geboren, hier aufgewachsen und hat bis zur A-Jugend hier gespielt“, schwärmt Steffen Bochtan, 1994 Gründungsvorsitzender der Bechhower Deiwel. Tom Dooley kickte bis zum 18. Lebensjahr beim TuS Eintracht Bechhofen und schaffte es über den TuS Landstuhl, den FK Pirmasens und den FC 08 Homburg zum FCK. Da war der Fußballer schon 27 Jahre alt. Mit Lautern wird der Heimatverbundene – Dooley blieb als Bundesligaspieler ein Bechhofer – Deutscher Meister, Vizemeister und DFB-Pokalsieger.

Diskussion um Namen

Der Freudentaumel der nach Berlin mitgereisten Bechhofer war nach dem Pokalsieg 1990 groß. Noch größer war das Erstaunen, als einen Tag nach dem Spiel die Mannschaft in der gleichen Linienmaschine saß. Spätestens 1994 war klar, dass ein neuer FCK-Fanclub in Bechhofen her muss. Zum Finale der Fußballweltmeisterschaft, damals in den USA, gab es die Gründungsversammlung. Doch welchen Namen wählen? Zuvor gab es einen Fanclub, der sich Rote Trompete nannte. Doch was nun?

„Das war eine Riesendiskussion“, erinnert sich Bochtan. Irgendwann beschloss man, den Namen Bechhofen in der pfälzischen Aussprache voranzustellen. Unter anderem waren die Red Devils Bechhowe im Gespräch. Schließlich einigte man sich auf die Bechhower Deiwel.

Wanderungen zu Spielen

Schnell ging es mit den Aktivitäten los. Jährlich, im Herbst, gab es eine Wanderung von Bechhofen zu einem FCK-Spiel. Im fünften Jahr der Wanderungen wurden die Deiwel mit großem Hallo im Stadion auf dem Spielfeld empfangen. „Die Wanderung fand im Dorf so viel Anklang, dass auch viele Nichtmitglieder mitgewandert sind“, schwärmt Bochtan.

Lattenknaller und Freistoß

Ab 1995 nahm der Verein am Dorffest und an den Weihnachtsmärkten teil. Im Hof der Familie Sieber gab es Cocktails mit Namen wie Fallrückzieher, Freistoß und Lattenknaller. Sonntags wurden Deiwels-Schnitzel mit Majorankartoffeln serviert.

Ausgerechnet in der Saison 1995/96 wurde mit dem ersten Abstieg aus der Bundesliga der schlimmste Albtraum aller Bechhower Deiwel wahr. Ein wenig Trost fanden sie im sensationellen Pokalsieg, nur eine Woche später, gegen den Karlsruher SC. Trotzdem hätte in den kühnsten Träumen keiner vermutet, dass Lautern danach Fußballgeschichte schreiben würde: Den Meistertitel 1998 – direkt nach dem Wiederaufstieg. Ein Kunststück, das bis heute keiner anderen Mannschaft gelungen ist.

Im Kirchenbus zum Spiel

Zur Übergabe der Schale in Hamburg wollten damals so viele Bechhofer dabei sein, „dass ein Doppeldeckerbus mit vier Busfahrern und unseren Freunden vom Mehlinger Fanclub nach Hamburg fuhr“, berichtet Bochtan. Sportlich ging’s mit dem FCK danach abwärts bis in die dritte Liga. Als es zwischenzeitlich nicht mehr so viele Deiwel gab, fuhren die kurzerhand mit einem Kirchenbus zu Auswärtsspielen. Der war versehen mit dem Aufdruck „Kirche unterwegs“, aber gefüllt mit lauter Deiweln.

Ergeben hat sich die himmlisch-höllische Freundschaft, weil die Fans bei einer Fahrt nach Nürnberg einen kleinen Umweg eingeschlagen haben und dem Pfarrer einen Computer abholten. Infolgedessen beteiligte sich die Bechhofer Teufelsbande auch bei anderen kirchlichen Aktivitäten. Außerdem sind sie Mitglied in der Fanregion und unterstützen die Regenbogen Kinderhilfe in Pirmasens. Obwohl der FCK mittlerweile in Liga drei residiert, halten die Deiwel die Treue – 60 Mitglieder zählt der Fanclub aktuell.

x