Rheinpfalz Bestes Dorf Europas?

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„Das Leben und die Entwicklung im Dorf sind entscheidend auf das Engagement der Bürger angewiesen. Für diese Beteiligung spielt die Dorfmoderation eine eminent wichtige Rolle“, betone Innenminister Roger Lewentz (SPD) bei einem Pressetermin über Dorfmoderation am Beispiel von Klingenmünster. Ortsbürgermeister Erwin Grimm (FWG) begrüßte in historischen Umgebung- im Mönchssaal in Klingenmünster Minister Lewentz mit seinem Team aus dem Innenministerium, sowie Landtagsabgeordneter Alexander Schweitzer (SPD), Landrätin Theresia Riedmaier (SPD) und Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer (SPD). Bei einem Pressetermin überreichte die Ortsgemeinde die erarbeiteten Wettbewerbsunterlagen zum Europäischen Dorferneuerungspreis 2016, zu dem das Land den südpfälzischen Ort als Repräsentant für Rheinland-Pfalz vorgeschlagen hat. Die Preisverleihung für den zum 14. Mal ausgeschriebenen Wettbewerb, an dem insgesamt 30 Gemeinden aus ganz Europa teilnehmen, ist im Herbst in Ungarn. „Viele attraktive Ortsgemeinden machen es in unserem Land nicht nur greifbar, sondern erlebbar, dass Dorfmoderation fähig ist, Ideenreichtum, örtlichen Sachverstand, Fachwissen und gesunden Pragmatismus zu vereinen. “, versicherte Lewentz und betonte dazu gehöre auch Klingenmünster, das seit 1999 als Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung aktiv ist und seither zahlreiche Projekte umsetzten konnte, die nicht nur das tägliche Leben der Bürgerinnen und Bürger bereichern, sondern durch den Gewinn des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ und den „Demografiepreis“ auch öffentliche Anerkennung fanden. Wie Lewentz ausführte, hat das Land seit 1999 in Rheinland-Pfalz über 29.400 private und über 4800 öffentliche Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung unterstützt. 2015 seien mit rund 17 Millionen Euro Fördermitteln 158 öffentliche und über 900 private Maßnahmen gefördert worden. Für 2016 stünden wiederum 17 Millionen Euro in der Dorferneuerung zu Verfügung. Auch die Dorfmoderation in Klingenmünster wird mit 9600 Euro durch das Land bezuschusst. Ingrid Schwartz vom Planungsbüro WSW Kaiserslautern leitet in Klingenmünster seit April 2015 die Dorfmoderation und skizzierte detailliert die bisher geleistete Arbeit mit den sehr engagierten Bürgern und kam am Ende zu dem Fazit: „Die Dorfmoderation ist in Klingenmünster auf einen fahrenden Zug aufgesprungen, hat die Kommunikation angekurbelt, Kräfte gebündelt und zielorientiert eingesetzt. Das zeigt nicht zuletzt das große ehrenamtliche Engagement im Wettbewerb um den europäischen Dorferneuerungspreis“, versicherte Ingrid Schwartz. 300 Seiten umfasst die Präsentation für diesen Wettbewerb, die Beigeordneter Hans-Peter Bauer stolz vorstellte: „Rund 60 engagierte Bürger haben seit Oktober 2015 in rund 1500 Arbeitsstunden daran mitgearbeitet. In wenigen Wochen hatten die Ehrenamtlichen Helfer die insgesamt neun vorgegebenen Kapitel mit Texten und 400 Fotos gefüllt, um Klingenmünster in allen Facetten vorzustellen. Das zehnte Kapitel ist ganz dem Pfalzklinikum gewidmet. Zuständig für Grafik und Design haben Ilse und Harald Harms alles überarbeitet. „Das Werk kann sich sehen lassen. Die Teilnahme am Wettbewerb strahlt über Klingenmünster hinaus in die Verbandsgemeinde und in unseren Landkreis Südliche Weinstraße“, lobte Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer. Nun heißt es Daumendrücken, wenn die Jury im Frühsommer zur Visitation ins August-Becker-Dorf kommt. Fest steht bereits – nach Ungarn wird jedenfalls eine Delegation aus Klingenmünster fahren. (chf)

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