Rheinpfalz CDU rennt vorneweg

«Zweibrücken». Wenn schon am kommenden Sonntag OB-Wahl wäre, würde der CDU-Kandidat Christian Gauf mit 45 Prozent der Stimmen als Erster über die Ziellinie laufen. SPD-Kandidat Marold Wosnitza käme mit 31 Prozent als Zweiter ins Ziel und Atilla Eren mit 20 Prozent als Dritter. Damit käme es am 14. Oktober zu einer Stichwahl zwischen Gauf und Wosnitza. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage des Mannheimer Forschungsinstituts CMR. Die Abstände zwischen den drei führenden Kandidaten sind sehr groß; daraus könnte man schließen, dass die Wahl schon entschieden sei. Ein Trugschluss, denn: Vier von zehn Wahlberechtigten haben sich noch nicht entschieden oder wollen nicht wählen gehen, exakt 42 Prozent der Befragten. Im Vergleich zu früheren RHEINPFALZ-Umfragen vor OB-Wahlen ist das ein außerordentlich hoher Wert. Ungewöhnlich sind auch die Unterschiede zwischen den gesellschaftlichen Gruppen. Dürften nur die Jüngeren wählen, dann hieße der nächste Oberbürgermeister Atilla Eren. Dürften nur Männer wählen, hieße der nächste OB Marold Wosnitza. Dürften ausschließlich Frauen wählen, würde Christian Gauf glatt im ersten Wahlgang siegen. Auch die ältere Bevölkerung steht auf Gauf: 58 Prozent der ab 60-Jährigen wollen für den CDU-Politiker stimmen. Da diese Altersgruppe mittlerweile die relativ stärkste in Zweibrücken ist, bestimmt sie das Ergebnis maßgeblich mit. Nur in der mittleren Altersgruppe (40 bis 59 Jahre) liefern sich Wosnitza und Gauf ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Ein seltenes Bild ergibt sich auch, wenn man die beabsichtigte Wahlentscheidung mit der Parteivorliebe vergleicht. Parteigänger von FDP, AfD und Linken wollen weit überwiegend für Atilla Eren stimmen, jeweils 70 Prozent oder mehr. Parteigänger von SPD und FWG bevorzugen Marold Wosnitza. Und Anhänger von CDU und Grünen unterstützen Christian Gauf. Gauf und Wosnitza werden jeweils von drei Vierteln ihrer Parteigänger unterstützt. Kein Traumwert, aber selbst hinter einem Kurt Pirmann standen vor der Wahl 2011 „nur“ drei von vier Sozialdemokraten. Gauf und Wosnitza schöpfen ihr Potenzial in den eigenen Reihen aus. Atilla Eren ist zwar aus der Links-Partei ausgetreten, aber die Wähler der Partei unterstützen ihn nach wie vor – obwohl der Parteivorstand der Linken für Marold Wosnitza wirbt. Neben Gauf, Wosnitza und Eren gibt es noch drei weitere Kandidaten: Thomas Kewel, Andreas Wente und Klaus Peter Schmidt. Die Wähler können mit diesen Namen bisher nichts anfangen: Das Trio liegt abgeschlagen ganz weit hinten.

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