Eisenberg „Der Kunde entscheidet“

Ein leichter Abbau der Bilanzsumme aufgrund der Reduzierung der Eigenanlagen, ein schwieriges Marktumfeld mit weiterhin historisch niedrigen Zinsen, nochmals verschärfte aufsichtsrechtliche Anforderungen, aber auch ein Wachstum im klassischen Kundengeschäft und ein leicht gestiegener Jahresüberschuss: So sah das Jahr 2016 bei der Sparkasse Donnersberg aus. Wie Vorstandsvorsitzender Günther Bolinius gestern bei einem Pressegespräch in der Hauptgeschäftsstelle in Kirchheimbolanden sagte, sollen 2017 keine Filialen geschlossen werden.

In Börrstadt, Lohnsfeld und Münchweiler wurden im vergangenen Jahr Zweigstellen geschlossen. „Dort fährt nun unser Bus hin“, sagte Bolinius. Ziel sei es grundsätzlich, die Präsenz vor Ort zu erhalten. „Letztlich entscheidet aber auch der Kunde, ob wir eine Filiale schließen – durch seine Präsenz“, so der Vorstandsvorsitzende. Und hier stelle man fest, dass immer weniger Kunden in die Filialen kommen. „Die Kunden sind weniger an eine Filiale gebunden, mehr an Mitarbeiter“, ergänzte Vorstandsmitglied Matthias Roth. „Entscheidend ist die Anbindung an den Berater“, so Bolinius. Genau darauf lege man bei der Sparkasse Donnersberg großen Wert. „Wir fragen den Kunden, wie er mit uns kommunizieren möchte.“ So hätten Kolleginnen aus den geschlossenen Filialen ihre Kunden mit nach Sippersfeld und Winnweiler in die Zweigstellen genommen. Ein besonderer Service sei zudem der Sparkassen-Bus, der fast 30 Stellen in der Region anfährt. „Aber auch hier ist zu erkennen, dass der Besuch abnimmt“, berichtete der Vorstandsvorsitzende. Nun habe man eine Vereinbarung getroffen, dass die Orte überdacht werden, an denen weniger als fünf Kunden zum Bus kommen. Die Kunden suchen laut Bolinius oftmals den persönlichen Kontakt über neue Medien, über Handy oder per E-Mail. So nimmt auch das Thema Online-Banking zu. Vor einem Jahr wurden noch 23.702 Online-Konten bei der Sparkasse Donnersberg geführt, aktuell sind es laut Roth 26.017 bei rund 13.710 Teilnehmern. 3591 Kunden nutzen die Sparkassen-App (Vorjahr 3093). Moderner gestaltet und mit erweitertem Service ausgestattet ist seit Januar die Internetfiliale. Grundsätzlich sei das Jahr 2016 durch ein schwieriges Marktumfeld geprägt gewesen, sagte Bolinius. Die Zinsen sind weiterhin sehr niedrig. „Das stellt uns vor große Herausforderungen.“ Dass die Bilanzsumme vergangenes Jahr um 68,7 Millionen Euro reduziert wurde, liege an den geringeren Eigenanlagen. Dafür wachse das klassische Kundengeschäft seit Jahren. Von 800.000 auf 900.000 Euro gestiegen ist der Jahresüberschuss. Weiter gesteigert werden konnte das Kreditvolumen mit den Privatkunden und den Unternehmen des Mittelstandes – um 10 Millionen Euro auf 122 Millionen Euro. Rückläufig sei dagegen das Kreditgeschäft mit den Kommunen. „Es ist zum Teil der Zinsentwicklung geschuldet, dass die Kommunen auf günstigere Finanzierungsformen ausweichen. Die Konditionen, die andere anbieten, können wir nicht halten“, sagte Bolinius. Stark sei weiterhin die Nachfrage bei den Wohnungsbaukrediten. Hier stellte die Sparkasse 2016 97,5 Millionen den Kunden zur Verfügung. Gesteigert werden konnte auch das Gesamtvolumen im Wertpapiergeschäft – um 11,5 Prozent auf 253,5 Millionen Euro. Das betreute Anlagevermögen bewegt sich knapp über einer Milliarde Euro. Ein wichtiges Geschäft ist laut Bolinius weiterhin das Bausparen. 2016 wurden 50 Millionen Euro vermittelt – verteilt auf 849 Bausparverträge. Fast verdoppelt haben sich laut Roth die vermittelten Lebensversicherungen – von 283 Verträgen und 6,6 Millionen Euro Beitragssumme auf 438 Verträge mit einer Beitragssumme von 11,7 Millionen. |ssl

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