Rheinpfalz Der Weinberg muss warten

Michael Dürphold sieht sich als Teamplayer, der auch Kritik einstecken kann. Aus der Ruhe bringe ihn so schnell nichts.
Michael Dürphold sieht sich als Teamplayer, der auch Kritik einstecken kann. Aus der Ruhe bringe ihn so schnell nichts.

«DAHN.»Michael Dürphold aus Landau-Mörzheim ist seit diesem Schuljahr neuer Leiter der Realschule plus und Fachoberschule (FOS) in Dahn. Der 52-Jährige folgt auf Elisabeth Wieser, deren Arbeit er fortsetzen möchte. Eine Hauptaufgabe sieht er darin, den Schulstandort gut zu präsentieren und die Möglichkeiten, die die FOS bietet, bekannt zu machen.

In Landau geboren und aufgewachsen, hatte Dürphold in Kaiserslautern ein Maschinenbaustudium angefangen. „Das war aber doch nicht so ganz das, was ich mir vorgestellt hatte“, sagt er. Bei einem Praktikum an einer Schule wurde ihm schnell klar, dass er hier seine Berufung gefunden hatte. Daher schwenkte er um. Mathematik, Arbeitslehre und Physik wurden ihm aus dem Maschinenbaustudium anerkannt. Bereut hat er seine Entscheidung nie. „Ich bin mit ganzem Herzen gerne Lehrer.“ Begonnen hat er seine berufliche Laufbahn an der Hauptschule in Ilbesheim. 2009 wechselte er als Konrektor an die Hauptschule in Herxheim. „Nach eineinhalb Jahren wurde aus Haupt- und Realschule die Realschule plus, und wir hatten plötzlich zu viele Konrektoren an der Schule“, erzählt er. Für drei Jahre ging es danach an der Konrad-Adenauer-Realschule in Landau, bis er 2013 wieder als zweiter, bald als erster Konrektor nach Herxheim kam. Mit der Familie wohnt er in Mörzheim. „Altes Haus und großer Garten, da wird einem nie langweilig“, sagt er. In seinem Heimatort engagiert er sich im Ortsbeirat und sitzt für die FWG im Landauer Stadtrat. Hobbys habe er viele, freie Zeit dazu eher weniger, sagt Dürphold lachend. „Ich bin im Tennisverein, aber eher noch der fleißige Beitragszahler als der aktive Spieler“, stellt er mit Bedauern fest. Dürphold fährt gerne Mountainbike. In den Ferien ist er den Weg von zu Hause nach Dahn auch schon mal mit dem Fahrrad gefahren, „aber für den täglichen Arbeitsweg ist das dann doch zu aufwändig“, sagt er. Auch einen Weinberg nennt er sein Eigen. „Das Bewirtschaften macht mangels Zeit im Moment eher mein Schwiegervater“, gibt er zu. Aber wenn er denn mal die Zeit findet, kann er dort abschalten. Von der Dahner Realschule plus und Fachoberschule ist er begeistert. Seit einigen Wochen hat er schon die Gelegenheit, das Kollegium kennenzulernen und er wurde von seiner Vorgängerin eingearbeitet. Er sei froh über die freundliche Aufnahme und das entgegengebrachte Vertrauen der Kollegen. In den ersten Wochen werde es ihm vor allem darum gehen, so viele Schüler wie möglich kennenzulernen. Mit acht Wochenstunden wird er im Wahlpflichtbereich unterrichten und die eine oder andere Vertretung übernehmen. Große Veränderungen wird es nicht geben. „Wozu auch? Die Schule wurde hervorragend geführt, daran werde ich mit allen gemeinsam weiterarbeiten“, so Dürphold. Er sei ein Teamplayer, persönliche Gespräche seien ihm wichtig. „Manches muss der Chef entscheiden, aber allein im Kämmerchen, das ist nicht mein Stil“, womit er ganz auf der Linie seiner Vorgängerin liegt. „Ich bin durchaus kritikfähig und schätze ein offenes Wort. Außerdem bin ich nicht nachtragend, auch wenn es manchmal schwer ist, unbequeme Wahrheiten zu akzeptieren. Meine Tür wird weiterhin für alle offen stehen“, so der neue Schulleiter. Er sei eher ein entspannter Mensch, den so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Eine Hauptaufgabe der Zukunft sehe er darin, den Schulstandort gut zu präsentieren. „Welche Möglichkeiten die Fachoberschule bietet, nämlich nach der zwölften Klasse das Fachabitur, ist glaube ich vielen Eltern und Schülern noch nicht bewusst“, sagt er. „Am Schulstandort Dahn kann man alle Abschlüsse erwerben, die das Land bietet“, so Dürphold weiter. Man habe an der Realschule plus die Aufgabe, die Schüler auf die Berufswelt vorzubereiten, mit der Mittleren Reife und der Berufsreife. Auch das sei zurzeit ein guter Weg. „Durch den Fachkräftemangel werden den Azubis im Handwerk derzeit die roten Teppiche ausgerollt“, sagt er. Für ihn ist entscheidend, dass bei jeglicher Schulartwahl das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht. Deshalb legt er Wert auf umfassende Beratung. Die FOS müsse seiner Meinung nach gestärkt werden. „Wir machen gute Erfahrungen mit dem elften Schuljahr, in dem die Schüler drei Tage im Betrieb und zwei in der Schule sind. Das ist absolut praxistauglich, und die Institutionen, mit denen wir zusammenarbeiten, sind eine Bereicherung“, sagt Dürphold.

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