Eisenberg „Die besten fünf Tage im Jahr“

Kerzenheim feiert noch bis zum morgigen Dienstag seine Kerwe, heute geht es im Kerwegarten bei den Kleingärtnern ebenfalls noch einmal richtig zur Sache. Unser Mitarbeiter Joerg Schifferstein war am Freitagabend unterwegs bei der Eröffnung des Festes, die traditionell vom MGV Kerzenheim gestaltet wird. Fünf Kerwemacher und Kerwegäste hat er gefragt: „Warum kommen sie zur Kerwe?“

„Wegen dem Fußball“, antwortet Eric Liedke aus Dirmstein, Spieler der 1 B-Mannschaft der TSG Kerzenheim. „Und wegen meinen Freunden. Anja Hoffmann hat mich genötigt, heute hier dabei zu sein“, sagt er und lacht. Die Familie Hoffmann gewähre ihm außerdem Kerwe-Asyl, er werde zumindest vom Samstag zum Sonntag in Kerzenheim übernachten. Außerdem wolle er als Fußballer alles geben, um das Kerwespiel gegen die Zweite Mannschaft des TuS 05 Ramsen zu gewinnen. Auch beim Umzug am Sonntag werde er mit der TSG dabei sein, verrät der 35-Jährige noch. „Weil ich schon immer hier war, seit ich ein kleines Kind bin“, sagt Jenny Kreuter. Sie feiert die gesamten fünf Tage in Kerzenheim die Kerwe, denn als ehemaliges Mitglied der Kerzenheimer Kerweleute sei man sowieso immer voll dabei. „Das bleibt an einem hängen, das gehört sich so“, sagt die junge Frau. Für sie ist der Umzug stets das schönste und wichtigste Ereignis. „Ich laufe bei den Stage Performing Artists mit. Unser Motto ist in diesem Jahr die Welt von Walt Disney.“ Sie werde als „Die Freude“ aus dem Film „Alles steht Kopf“ zu sehen sein. Ihr gelbes Kostüm mit den blauen Blüten hat sie selbst gestaltet. Blaues Haar trägt sie zudem. Andere kommen als Panzerknacker, Cruella de Vil aus 101 Dalmatiner oder die Herzkönigin aus Alice im Wunderland. „Ich muss das Ganze hier organisatorisch zusammenführen“, sagt Christopher Krill, als Beigeordneter der Gemeinde für die Kerwe zuständig. „Klar, die Arbeit leisten im Kerwegarten die Helfer der Vereine. Seitens der Gemeinde führen wir das nur zusammen, bauen aus den Angeboten ein buntes Programm“, so Krill. Aber dennoch sei die Kerwe auch für ihn Arbeit. „Die Koordination der Schausteller, die Abstimmung mit dem Ordnungsamt – ich bin fünf Tage auf dem Platz. Auch, um morgens hier sauber zu machen“, erzählt er. Am meisten freut er sich auf den Umzug am Sonntag mit den Stage Performing Artists. „Ich werde als Micky Maus zu sehen sein, das Kostüm hab’ ich im Internet bestellt, geliefert wurde es aus Peru“, sagt Krill, der am Freitag auch mit den Kerweleuten noch eine Menge Spaß hatte. „Weil ich Kerweborsch bin und das seit sieben Jahren“, begründet Philipp Hacker seine Anwesenheit. „Das sind die besten fünf Tage in jedem Jahr, ich bin überall dabei.“ Höhepunkt sei für ihn ganz klar der Umzug, denn seit vier Jahren schon trage er die Eidechse, das Kerzenheimer Symboltier durch den Ort. „Und die Leberknödel beim Gesangverein am Freitag, die müssen sein. Überhaupt ist die Eröffnung der Kerwe der stimmungsvollste Abend für mich“, sagt der 23-Jährige. „Ganz einfach, ich bin immer da, jedes Jahr“, antwortet Corinna Kaiser, Kerzenheimer Urgestein und bei den Hexen aktiv. „Freitags die Eröffnung, das ist mein Abend. Ja und der Samstag, da ist ja laut Ankündigung was für die jungen Leute geboten, da muss ich dann in jedem Fall hin“, sagt die 49-Jährige, die sich keinesfalls zu alt für die Kerweparty bei der TSG findet. Höhepunkt ist für sie auch der Umzug. „Wir machen als Hexen dieses Jahr zum letzten Mal den Gläserverkauf, 2018 gibt es wieder einen eigenen Beitrag von uns“, kündigt Kaiser an.