Rheinpfalz Drei Windräder endgültig vom Tisch?

Der von der Firma Prokon geplante Bau von drei Windanlagen auf Langenbacher Gemarkung ist vom Tisch. Dem Langenbacher Rat überbrachte Verbandsbürgermeister Klaus Schillo am Mittwoch diese Hiobsbotschaft.

Wie Schillo berichtete, müssen nach dem Landesentwicklungsprogramm Windräder ab 1. Mai kommenden Jahres statt bisher 800 1000 Meter Abstand zu bebauten Wohngebieten haben, bei Windrädern über 200 Meter Höhe sogar 1100 Meter. Ausnahmen gelten nur für Anlagen, die bis zum 30. April genehmigt werden. Für die geplanten Langenbacher Windräder stünden jedoch noch verschiedene Gutachten aus, die bis zum Stichtag nicht mehr abgehandelt werden könnten. Der Gemeinde gehen dadurch rund 40.000 Euro im Jahr verloren, man will sich wegen der Frist noch an den Gemeinde- und Städtebund wenden, so Ortsbürgermeister Gerd Rudolph auf RHEINPFALZ-Anfrage. Einvernehmlich stimmten die Gemeindevertreter dem Forstwirtschaftsplan 2017 zu. Revierförster Marcus Siebert erwartet ein Minus von 1852 Euro. Die Einnahmen aus dem Verkauf von 567 Festmetern Holz belaufen sich nach Abzug der Aufarbeitungskosten auf 15.488 Euro. Die Preise für Brennholz bleiben im kommenden Jahr unverändert. Man verlangt für einen Festmeter Hartlaubholz am Weg gepoltert 52 Euro. Ratsmitglied Thomas Ulrich monierte das negative Ergebnis, sprach von einem strukturellen Problem. Anderswo erzielten Landwirte aus ihren Wäldern ähnlicher Größe Gewinne, von denen ganze Familien leben könnten. Dem widersprach Siebert, sicherlich gebe es große private Forste, vorwiegend in Süddeutschland, die mit schnellwachsenden Nadelhölzern Gewinne erwirtschafteten. Diese Wälder seien jedoch mit dem relativ kleinen Revier nicht vergleichbar, zumal die hiesigen Böden solche Nadelholzkulturen nicht zulassen. Siebert erklärte weiterhin, dass das defizitäre Ergebnis auch der stark rückläufigen Brennholznachfrage geschuldet sei. Waren es vor drei Jahren noch mehr als 20 Selbstwerber, habe er im vergangenen Jahr gerade mal fünf Kunden gehabt, die Brennholz kauften. Laut Siebert gingen dadurch der Gemeinde bis zu 6000 Euro an Einnahmen verloren. Rudolph informierte den Rat über eine Planänderung bezüglich der energetischen Dachsanierung des Dorfgemeinschaftshauses. Wie Architekt Michael Schweinert ergänzend erklärte, sei man aus bauphysikalischen Überlegungen zu dem Ergebnis gekommen, die geplante Dachisolierung nicht durchzuführen. Der Dachboden habe bereits eine ausreichende Dämmung. Die Gemeinde spart durch die überarbeitete Planung zirka 34.000 Euro. Die Kosten der Dachsanierung belaufen sich somit auf zirka 65.000 Euro. |res

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