Eisenberg „Ein Hospiz für den ganzen Kreis“

Hoffen auf einen schönen, erfolgreichen Abend zugunsten des derzeit im Bau befindlichen Hospiz in Rockenhausen (im Hintergrund),
Hoffen auf einen schönen, erfolgreichen Abend zugunsten des derzeit im Bau befindlichen Hospiz in Rockenhausen (im Hintergrund), von links: Sternekoch Peter Scharff, Lara Becki (Villa Barwich), Ullrich Geib (Zoar-Förderverein), Wolfgang Rempel (Rotary-Club Kirchheimbolanden), Mathieas Korf (Rotary-Club Eisenberg-Leiningerland), Landrat Rainer Guth sowie die Zoar-Direktoren Martina Leib-Herr und Peter Kaiser.

Vor dem Abschluss befinden sich die Rohbauarbeiten für das stationäre Hospiz für die Nordpfalz, das derzeit in der Speyerstraße in Rockenhausen entsteht. Rund 60.000 Euro sind bislang für die Einrichtung, die am 1. April 2019 eröffnen soll, eingegangen. Ziel ist es, spätestens dann auf eine Summe von 100.000 Euro zu kommen, wie Direktorin Martina Leib-Herr sagt. Mithelfen wollen die drei Donnersberger Rotary-Clubs, die am Samstag, 20. Oktober, gemeinsam einen Charity-Abend in der „Villa Barwich“ in Eisenberg organisieren.

Die Sonne strahlte in Rockenhausen. Und auch die Teilnehmer einer Pressekonferenz, zu der das evangelische Diakoniewerk Zoar geladen hatte, waren guter Dinge. „Ich bin überzeugt, dass es ein toller Abend wird“, sagte Wolfgang Rempel vom Rotary-Club Kirchheimbolanden. Erstmals organisieren die drei Rotary-Clubs im Kreis – neben Kirchheimbolanden ist das Rockenhausen und Eisenberg-Leiningerland – gemeinsam eine Benefizveranstaltung. Damit sollen zum einen Spendengelder für das von Zoar derzeit gebaute Hospiz gesammelt, aber auch die Einrichtung bekannter gemacht werden. Denn: 95 Prozent des in Rheinland-Pfalz festgelegten Hospiz-Tagessatzes werden von der Krankenkasse übernommen. Die restlichen fünf Prozent müssen durch Spenden aufgebracht werden. Alleine für den Bau sind das rund 100.000 Euro, für jedes Folgejahr ist die Summe ähnlich hoch. „Wir wollen den Menschen auch verdeutlichen, dass es ein Hospiz für den ganzen Kreis ist“, sagte Landrat Rainer Guth, Schirmherr der Veranstaltung. Ausgesucht habe man sich dafür einen „wunderbaren Ort“, so Zoar-Direktor Peter Kaiser: die „Villa Barwich“ in Eisenberg. „Wir freuen uns, den Raum für eine solche Veranstaltung bieten zu können“, sagte Lara Becki vom Team der Villa, das die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung stellen wird. 100 Personen können maximal an dem Abend teilnehmen, der Teilnahmebeitrag beträgt 98 Euro pro Person. Darin enthalten ist für die Gäste ein Programm, bei dem der Genuss, aber auch der gegenseitige Austausch im Mittelpunkt stehen soll, wie Mathieas Korf (Rotary-Club Eisenberg-Leiningerland) berichtete. So sollen nicht nur vier junge Winzer ihre Weine präsentieren, für die kulinarische Seite konnte auch Sterne- und TV-Koch Peter Scharff gewonnen werden. „Für mich persönlich ist das etwas Besonderes“, betonte er gestern. An dem Abend wolle man „den Herbst der Pfalz“ sprechen lassen – in einem Acht- bis Zehn-Gänge-Menü. Esskastanien, Quitten, Wild kann sich der Koch vorstellen – „eine kleine Kreuzfahrt“, wie er es nennt. Das alles jedoch nicht in einer steifen Atmosphäre. „Die Tische werden nicht eingedeckt sein. Wir wollen das so hinkriegen, dass man mit einem Gläschen in der Hand auch mal den Tisch wechseln kann, auch mal an einem anderen Tisch einen Gang einnimmt. Es soll auch den Charakter des Hauses widerspiegeln.“ Unterstützung wird es im Servicebereich von der Jugendorganisationen „Rotaract“ geben – eine vom Rotary-Club geförderte und betreute, dennoch unabhängige Gemeinschaft junger Leute. Auch Scharffs Töchter und drei Auszubildende von Zoar wollen mithelfen. Musikalisch soll Anna-Maria Kaiser unterhalten, zudem wird Bauchredner Kay Scheffel auftreten und Maren Gilzer, bekannt aus der Fernsehsendung „Das Glücksrad“, den Abend moderieren, wie Korf verrät. Auch eine Tombola wird es geben. „Wir versuchen über unsere Netzwerke von den Rohstoffen bis zu der Location alles einzuwerben, damit jeder Euro, der an dem Abend umgesetzt wird, dem Projekt zugute kommen kann“, sagte Landrat Guth, selbst Mitglied des Rotary-Clubs Eisenberg-Leiningerland. „Es geht darum, Geld zu sammeln für den Bau, aber auch darum in den Fokus zu rücken, was Hospizarbeit ausmacht“, betonte zudem Mathieas Korf. Wie Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr sagte, ist es das Ziel, mit dem Bau des Hospizes am 1. April fertig zu sein. Auf rund 1,5 Millionen Euro sollen sich die Kosten für die Maßnahme in einer rund 1500 Quadratmeter großen Hofanlage belaufen. Am 1. April sollen auch die Mitarbeiter ihre Arbeit aufnehmen – fast alle Stellen seien bereits besetzt. Eine Woche später sollen dann auch die ersten Bewohner einziehen. Acht Plätze gibt es in der Einrichtung. „Ein Ort des Lebens“, wie Leib-Herr gerne sagt. Sie zeigte sich dankbar über das Engagement der Rotary-Clubs und der bisherigen Spender, auch für die Akzeptanz des Projektes in der Region. Um die 100.000 Euro an Spenden zu erreichen, fehle aber auch noch einiges. Sehr froh sei sie über den Einsatz des Fördervereins Zoar. Die Gewinnung von Spenden sei eine permanente Aufgabe für den Verein, wie dessen Vorsitzender Ullrich Geib berichtete. Landrat Guth hofft mit einer solchen Veranstaltung wie der am 20. Oktober auch mehr einen Charity-Gedanken bei den Menschen zu schärfen. Und hofft natürlich auch, am Ende das Hospiz mit einer großen Spende unterstützen zu können. „Wir wollen schon fünfstellig werden.“ Termin —Anmeldungen für den Charity-Abend am 20. Oktober ab 18 Uhr in der „Villa Barwich“ in Eisenberg beim Donnersberg-Touristik-Verband in Kirchheimbolanden oder per E-Mail an silvia.erceg@zoar.de. —Spendenkonto für das Hospiz: Volksbank Kaiserslautern, Stichwort Hospiz. IBAN: DE41 5409 0000 0084 8484 84; BIC: GENODE 61 KL 1.

x