Eisenberg „Ein starkes Stück“

Ex-Bürgermeisterkandidat Markus Fichter hat in seiner Ansprache bei der FWG-Mitgliederversammlung die SPD-Landtagsabgeordnete Jaqueline Rauschkolb scharf kritisiert. Diese, so der Grundschulleiter, habe sich beim jüngsten Besuch der Bildungsministerin an der Grundschule Eisenberg seine Ideen zu Eigen gemacht.

Rauschkolb, so der Vorwurf des Leiters der Eisenberger Pestalozzi-Grundschule, habe sich beim Besuch von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) seine Ideen zu Jugend und generationenübergreifendem Miteinander, die er im Bürgermeister-Wahlkampf vertrat, als ihre eigene Vorschläge präsentiert. Konkret sei es dabei um den Vorschlag gegangen, die Jugendarbeit etwa durch eine festangestellte Kraft zu stärken, verdeutlichte Fichter auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Rauschkolbs Verhalten bezeichnete Fichter als „starkes Stück.“ Jaqueline Rausch (SPD) hat auf RHEINPFALZ-Anfrage mit einer schriftlichen Stellungnahme auf den Vorwurf Markus Fichters reagiert. „Beim Besuch der Ministerin haben wir auch mit den beiden Schulsozialarbeiterinnen gesprochen und zusammen festgestellt, dass es in Eisenberg mehr Anlaufpunkte für Kinder und Jugendliche geben müsste“, schreibt sie. Schon seit ihrer Zeit bei den Jusos Rheinland-Pfalz setze sie sich dafür ein, dass mehr Räume und Angebote für junge Menschen geschaffen werden. Sie selbst sei bei den Naturfreunden, der DGB Jugend und den Jusos groß geworden und wisse, wie wichtig Jugendpolitik sei. „Das ist mir nicht erst seit Herrn Fichters Wahlkampf klar. Und Ideen zu klauen oder als meine eigenen auszugeben ist sicher nicht mein Stil.“ „Ich habe den Vorschlag, der schon aus den Reihen von Jugendverbänden kam, vorgestellt, in Eisenberg einen Streetworker oder eine Streetworkerin zu installieren sowie wieder eine Art Stadtteilzentrum zu schaffen“, schreibt die Landtagsabgeordnete. Mit dem Wegfall des Haus der Jugend am Bürgerhaus, das sie noch in ihrer Kindheit genutzt habe, fehlten Angebote. „Dies ist aber nicht nur Aufgabe der VG, sondern auch der Stadt. Da sind die Freien Wähler schon lange in Verantwortung und es ist nicht viel passiert. Vielleicht ist das Herr Fichter aber nicht bewusst, da er erst vor kurzem in die Kommunalpolitik eingestiegen ist“, so Rauschkolb, und weiter: „Dass meine Ideen ein starkes Stück seien zeigt wohl, dass das Ergebnis der VG-Wahl bei der FWG noch nicht richtig verdaut worden ist. Ich hatte den Eindruck und habe auch Herrn Fichter zugesichert, dass wir uns hier in Eisenberg gemeinsam einsetzen und ich den fairen Umgang miteinander schätze. Diese Aussage zeugt aber leider nicht davon und das bedauere ich sehr.“

x