Eisenberg Ein Start wie Schulz

In trauter Zweisamkeit: Georg Grünewald (CDU, links) und Bürgermeister Bernd Frey (SPD).
In trauter Zweisamkeit: Georg Grünewald (CDU, links) und Bürgermeister Bernd Frey (SPD).

Nun ist es offiziell: Bernd Frey will sein eigener Nachfolger werden und tritt als SPD-Kandidat für das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde an, der am 9. September gewählt wird. Einstimmig nominierten ihn die 39 stimmberechtigten Parteimitglieder in der Versammlung des SPD-Gemeindeverbandes am Montagabend. Bereits beim Neujahrsempfang des SPD-Ortsvereins im Januar hatte der Amtsinhaber sein Interesse an einer Kandidatur bekannt gegeben.

„Mit 100 Prozent haben wir in unserer Partei unsere Erfahrungen gemacht. Ich hoffe, dass dies auf uns hier nicht zutrifft“, kommentierte Frey in Anspielung auf die letztjährige Wahl von Martin Schulz zum Parteivorsitzenden sein eigenes Wahlergebnis. Der Wahlkampf werde nicht einfach sein, so Frey, der deshalb seine Genossen um gemeinsame Unterstützung bat. Absolut neu in der Eisenberger Kommunalpolitik: Die CDU hat ihre Unterstützung für den SPD-Kandidaten angekündigt. Für diese „nicht sehr einfache Entscheidung“ zollte Frey der CDU „Respekt und Hochachtung“. Als Premiere bezeichnete der Vorsitzende des SPD-Gemeindeverbandes, Reinhard Wohnsiedler, die Anwesenheit von Georg Grünewald, der dem CDU-Gemeindeverband vorsteht. Die Diskussion im CDU-Gemeindeverband über die Unterstützung von Frey sei „sehr, sehr heftig“ gewesen, blickte Grünewald zurück. Es sei dabei aber um die grundsätzliche Frage gegangen, welche Richtung seine Partei künftig einschlagen solle. Das Ergebnis sei für „die Freunde in der FWG“ sicherlich sehr überraschend gewesen, so Grünewald weiter und appellierte an die versammelten Genossen, „gemeinsam das Beste für Stadt und VG zu erarbeiten“. Dass das Vertrauen und der gegenseitige Respekt zwischen SPD und CDU gewachsen sei, fasste Wohnsiedler zusammen. Da beide Parteien in der Sache „kommunalpolitisch eng beieinander“ seien, solle „eine gute Ära für Stadt und VG eingeleitet werden“. Anstelle eines Wahlprogramms, das in Vorbereitung sei und eng mit der CDU abgestimmt werde, blickte Bernd Frey auf Schwerpunkte seiner Tätigkeit zurück. Die meisten Beschlüsse im VG-Rat seien einstimmig erfolgt, betonte Frey und nannte Maßnahmen unter anderem in den Bereichen Grundschulen, Feuerwehr, VG-Werke mit der Keep und Waldschwimmbad. Die VG-Verwaltung sei modern, flexibel und leistungsfähig, lobte Frey seine Mitarbeiter, hob dabei besonders die Entwicklung einer Digitalstrategie hervor. Im Zusammenhang mit den Flüchtlingen betonte Frey, dass alle Asylbewerber in der VG entsprechend untergebracht und betreut werden. Wer jedoch auffalle und kriminell werde, sollte umgehend in sein Herkunftsland abgeschoben werden.

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