Rheinpfalz Ein Trost-Paket vom FC Bayern

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Vom Kinder- bis zum Erwachsenentrikot hatte der FC Bayern München Shirts für die ganze Familie in die Nord

Ein Brand in Alsenz Mitte September hat nicht nur auf dem Gelände der Firma und angrenzenden Gebäuden Spuren hinterlassen, sondern auch im Leben von Manuel Simon und seinen Kindern. Die Familie musste ihr Haus verlassen, ihr Hab und Gut fast vollständig entsorgen und lebt in einer Übergangsunterkunft. Keine einfache Situation für die Bayern-München-Fans, deren Lieblingsverein aber nun für einen kleinen Lichtblick sorgte.

Roman Döring schaut ernst drein. Die Hände des Versicherungskaufmanns ruhen auf einem großen Pappkarton, den er nur wenige Augenblicke zuvor auf dem Tisch im Haus von Familie Simon abgeladen hat. Oder besser gesagt: In dem Haus, in dem die Familie zurzeit wohnen darf. Noch vor wenigen Monaten lebten Familienvater Manuel Simon und seine Söhne in einem Wohnhaus in Alsenz. Bis ein Feuer in der benachbarten Autoverwertungsfirma ihr Leben gehörig durcheinanderbrachte. Drei Wohnhäuser wurden von dem Brand in Mitleidenschaft gezogen – auch das der Familie Simon. Von jetzt auf gleich mussten Manuel und seine Söhne ihr Zuhause räumen. Von ihrem Hab und Gut ist ihnen wenig geblieben. Vieles war durch den Brand mit Schadstoffen belastet und musste entsorgt werden. Auch Dinge mit großem ideellem Wert.

Übergangsbleibe in St. Alban

Zu denen zählen im Hause Simon viele Fanartikel. Denn die Herzen der Simons – ob groß oder klein – schlagen für den Fußball. Genauer gesagt für den FC Bayern. Auch in ihrer Übergangsbleibe, einem Bio-Solar-Haus in Sankt Alban, erinnert so einiges an den Rekordmeister: Rucksack, Schlüsselanhänger, Geldbeutel – sogar die Hose, die Manuel Simon gerade trägt, ziert das Vereins-Emblem. „Ich war schon immer Bayern-Fan“, wird der siebenfache Familienvater später erklären. Seine Mutter halte für die Hertha, die Schwester für Rostock, er für die Bayern. Die Leidenschaft der Großfamilie für den Münchner Fußballclub blieb auch Versicherungskaufmann Döring nicht verborgen. Für den finanziellen Ausgleich der Verluste sei gesorgt, sagt er. Dinge mit ideellem Wert, das weiß er auch, lassen sich aber nicht so leicht ersetzen. Nun steht er da, den großen Karton vor sich. „Es tut mir als FCKler natürlich im Herzen weh“, sagt Döring schmunzelnd. „Aber das hier zeigt, dass der FC Bayern doch mehr ist als nur ein Fußballverein. Das muss man einfach neidlos anerkennen.“ Dann öffnet er die Kiste. Uli Hoeneß’ Chefsekretärin persönlich habe angerufen und das Paket veranlasst, nachdem Döring die Bayern über das Schicksal der Simons informiert hatte. Sogar finanzielle Hilfe habe der Verein über seine Stiftung in Aussicht gestellt – die sei aber durch die Abdeckung der Versicherung nicht notwendig, ist sich Döring sicher. „Der FC Bayern hat gesagt, er könne sicher nicht aufwiegen, was ihr durchgemacht habt. Aber er wollte euch doch etwas zukommen lassen.“ Der Klub hat sich nicht lumpen lassen: Neben einer Tüte FC-Bayern-Gummibärchen zieht Döring eine Spielesammlung hervor. Und einige Trikots für Kinder und Erwachsene.

Neue Trikots für die Familie

Auf dem Rücken die Namen James, Müller, Kimmich, Ribery, sogar Schweinsteiger. „Ach Gott!“, entfährt es Simon. „Da werden sich die Jungs freuen!“ Zumal zwei seiner Söhne tags zuvor ihren Weihnachtswunsch geäußert hätten: ein neues Bayern-Trikot. Darüber dürfen sie sich nun vorzeitig freuen. Und Manuel Simons Lächeln verrät, dass dieses Geschenk nicht nur ihnen Freude bereiten wird.

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