Rheinpfalz Eine Reise in eine vergangene Zeit und Epoche

180 Exponate bereichern die Eckel-Ausstellung im Pfälzischen Sportmuseum in Hauenstein.
180 Exponate bereichern die Eckel-Ausstellung im Pfälzischen Sportmuseum in Hauenstein.

«»Die Ausstellung lebt von den Trikots, Bällen, Schuhen und Bildern aus seiner Schatzkammer. Bereichert hat Horst Eckel höchstselbst „seine“ Ausstellung bei der Eröffnung am Donnerstagabend im Pfälzischen Sportmuseum. Bis zum 10. Februar 2019 ist die Sonderausstellung „Horst Eckel – Windhund, Weltmeister & Mensch“ geöffnet.

Eckel, einer der „Helden von Bern“, einer der fünf Lauterer Fußball-Weltmeister von 1954, mit dem 1. FC Kaiserslautern 1951 und 1953 deutscher Fußball-Meister, war gewöhnt, in vollen Stadien zu spielen. Randvoll war bei der Eröffnung auch die Lobby des Deutschen Schuhmuseums, wo die Sportler gerngesehene „Untermieter“ sind. Auch Ortsbürgermeister Bernhard Rödig und Carl-August Seibel, der Stiftungsratsvorsitzende des Deutschen Schuhmuseums, reihten sich in die Gästeschar ein. Auf zehn Informationstafeln kann sich der Besucher über das Leben, die Laufbahn und die Karriere nach der Karriere des gebürtigen Vogelbachers informieren. Auszüge aus Eckels Buch „Die 84. Minute“ bringen zusätzliche Informationen über den einstigen Stürmer, der im WM-System 2-3-5 als Läufer Weltklasseformat erreichte. Den Titel der Ausstellung, die auch dank des Neustadter Fußball-Historikers Hagen Leopold 180 Exponate zählt, erklärte Hartmut Emrich, der Vize-Präsident des Sportbunde Pfalz: „Windhund, weil er so schnell war, Weltmeister – ist klar! Und als Mensch, weil er ein besonders netter, liebenswerter Mensch ist.“ Asmus Kaufmann, der Kurator, sieht in der Hommage an Eckel „eine längst überfällige Ausstellung“. Besonders beeindruckend empfindet Kaufmann ein Porträtfoto Eckels am Eingang zur Ausstellung. „So als blicke er zurück“, sinniert Kaufmann. „Mein Papa blickt lieber nach vorne“, sagte Dagmar Eckel. Die Tochter des Weltmeisters ist stolz auf das Lebenswerk des Vaters. Seine in diesem Frühjahr gegründete Stiftung unterstützt und fördert soziale Projekte – unter anderem auch Seniorensport. Auffällig sind Farbfotos vom WM-Finale aus dem Berner Wankdorf-Stadion, die auch Eckel und seinen Ziehvater Fritz Walter zeigen. Bilder, die man bisher nur in Schwarz-Weiß kannte. Hagen Leopold aber tat einen Spezialisten im Wiener Burgenland auf, der die Fotos „kolorierte“. Beeindruckend die Adidas-Treter in blau. Dass es das schon damals gab, erstaunt. Ob das Telefunken-Radio, ein Geschenk zum WM-Titel, das Original-Stadionmikrofon von 1954 oder die Speisekarte aus der Wachenheimer Gaststätte Luginsland mit dem Lauterer Meistermenü vom 11. Juli 1951 – Kostbarkeiten, die zu Ausflügen in eine vergangene Zeit einladen. Wer eine Eintrittskarte löst, kann damit auch das Deutsche Schuhmuseum besichtigen, sagte Asmus Kaufmann.

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