Rheinpfalz Einwurf: Schlitzohrig

Wie in der Pfalz Hans Jörg Duppé (Kreis Südwestpfalz) und Winfried Hirschberger (Kreis Kusel) ist Claus Schick im Kreis Mainz-Bingen so etwas wie „der ewige Landrat“. Seit 1992 ist er im Amt, 72 Jahre ist der SPD-Politiker inzwischen alt. Vor zwei Jahren hat er sogar damit kokettiert, noch einmal als Landrat zu kandidieren, sollte die EU die bestehende Altersgrenze kippen. Jetzt hat er mit dem überraschenden Schritt, drei Monate früher aus dem liebgewonnenen Amt zu scheiden, vor allem der Aufsichtsbehörde ADD ein Schnippchen geschlagen. Die will nämlich nicht akzeptieren, wenn Kommunalpolitiker für die Direktwahlen einen eigenständigen Termin wünschen. Dabei gibt es dafür gute Gründe: Bei einer Zusammenlegung beider Wahlen werden immer bundespolitische Themen und Politiker die kommunalpolitische Ebene überlagern und in den Hintergrund drängen. Die ADD versucht, mit ihrer Termin-Doktrin Politik zu machen – aber das steht der Aufsichtsbehörde nicht zu. Es ist Zeit, dass Landesregierung und Landtagsfraktionen ein Machtwort sprechen.

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