Rheinpfalz Ensheimer Ziele: 515 000 Gäste und die schwarze Null

Dank des massiven Angebots von Air Berlin und der Tuifly war Mallorca im vergangenen Jahr das am meisten gesuchte Ziel von Flugreisenden, die sich für einen Start am Flughafen Saarbrücken-Ensheim entschieden.

141.000 der insgesamt 469.000 Reisende des Saarflughafens wollten auf die spanische Insel. Das Angebot an Reisezielen wird mit dem Ende März startenden Sommerflugplan zwar nicht größer, aber individueller. Ensheim als Ausgangspunkt sei mittlerweile bei 50 Reiseveranstaltern im Programm. Vor drei Jahren seien es nur 14 gewesen. „Die Veranstalter besetzen Nischen und haben uns entdeckt. Das ist ein Trend in der Branche“, sieht Flughafenchef Thomas Schuck Erfolge. Nur auf die großen Anbieter zu setzen, könne nicht das Konzept eines kleinen Regionalflughafens sein. Wobei das so herausgestellte Wachstum mit einem Anstieg von 70.000 Fluggästen (17,4 Prozent) dem (erzwungenen) Wechsel des größten Charteranbieters, der Tuifly, von Zweibrücken nach Ensheim geschuldet ist. Im ersten vollen Jahr nach der Insolvenz des Flughafens Zweibrücken wählten 38.200 Passagiere Tuifly, um Urlaub auf Mallorca zu machen; 26.800 steuerten mit ihr das türkische Antalya an, 17.800 Gran Canaria und Fuerteventura. Wie berichtet, geht die Ensheimer Geschäftsführung davon aus, dass man knapp die Hälfte der ehemaligen Zweibrücker Kundschaft gewinnen konnte. 35.000 Passagiere übers Jahr fehlten aber schon deshalb, weil Ensheim keine Nachfluggenehmigung habe. Und auch keine anstrebe, wie Thomas Schuck betont. Im Sommerflugplan 2016 ab Ensheim sind 46 Linien- und 28 Charterflüge pro Woche vorgesehen. Wie berichtet, hat das zum Flug-Hafen Saarbrücken GmbH umfirmierte, über die Strukturholding Saar zu 100 Prozent im Landesbesitz befindliche Unternehmen im vergangenen Jahr mit einem operativen Verlust (ohne Abschreibungen) von 4,6 Millionen Euro geschlossen, nach 5,1 Millionen Euro 2014. Man hoffe, sagte Saar-Verkehrsministerin Anke Rehlinger, das mit Steuergeld auszugleichende Defizit in diesem Jahr wesentlich reduzieren zu können und im Jahr 2020 zur schwarzen Null zu kommen. Nach Vorgaben der EU dürfen 2024 keine Beihilfen zur Finanzierung des Betriebs mehr gewährt werden. Den Flughafen betreiben rund 100 Mitarbeiter. (cps) Info Der Sommerflugplan 2016 ist auf der Internetseite www.scn-airport.de abrufbar.

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