Rheinpfalz Entscheidung fällt erst 2020

Vor drei Jahren errichtete die Biosphäre stolz ihre Schilder. Ob die bleiben dürfen, entscheidet die Unesco 2020.
Vor drei Jahren errichtete die Biosphäre stolz ihre Schilder. Ob die bleiben dürfen, entscheidet die Unesco 2020.

Seit 2009 ist der Bliesgau als Unesco-Biosphärenreservat anerkannt. Allerdings bleibt die Biosphäre nur bestehen, wenn die Anforderungen erfüllt sind. Gemäß den internationalen Leitlinien werden Biosphärenreservate alle zehn Jahre überprüft.

„Basis der Überprüfung sind die Anerkennungskriterien, der Antrag auf Anerkennung und ein Bericht der für das jeweilige Reservat zuständigen Behörde“, so Holger Zeck, Geschäftsführer des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau. Die erste Prüfung der Biosphäre Bliesgau steht jetzt an. Mitte September reichte die Verwaltung ihren Berichtsentwurf über die Entwicklungen beim MAB-Nationalkomitee ein. Die Abkürzung steht für das Unesco-Programm „Man and Biosphere“ („Der Mensch und die Biosphäre“), in dem die Biosphärenreservate verankert sind. Vor wenigen Tagen besuchte eine Delegation des Nationalkomitees, darunter Vertreter des Bundesamtes für Naturschutz und des Bundesumweltministeriums, die Biosphäre Bliesgau. Die Gruppe nahm die Region genau unter die Lupe und redete mit Bewohnen, berichtet Zeck. Das Komitee besuchte Blieskastel, die Öl- und Senfmühle auf dem Berghof bei Einöd, das ökologische Schullandheim in Gersheim, die Kernzone Baumbusch bei Medelsheim, das Naturschutzvorhaben „Saar-Blies-Gau/ Auf der Lohe“ bei Reinheim und den Wintringer Hof. Inka Gnittke, Vorsitzende des Nationalkomitees, sagte: „Dass wir während der Exkursion mehr als 60 engagierte Akteurinnen kennengelernt haben, zeigt, wie stark dieses Biosphärenreservat von der Region getragen wird. Die guten Eindrücke der Bereisung werden sicher positiv in die Beratungen des MAB-Komitees einfließen.“ „Uns allen bleibt nun abzuwarten, wie die Rückmeldungen der Unesco im Detail formuliert sind und die Bewertung der Biosphäre Bliesgau letztlich konkret aussieht“, sagte Verbandsvorsteher und Landrat Theophil Gallo. Die Region habe sich von ihrer besten Seite gezeigt, und dies sei positiv beim Evaluierungsteam angekommen, meinte Gallo. „Ich wüsste nicht, was wir noch hätten besser machen können“, so der Landrat. Das endgültige Ergebnis der Überprüfung sei jedoch erst Mitte 2020 zu erwarten, da die Unesco in Paris das letzte Wort habe.

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