Rheinpfalz Es gibt nicht mehr viele wie ihn

Erfreut zeigte sich Karl Rösel (links), als ihm Ortsbürgermeister Alexander Frey in Anwesenheit von Landrätin Susanne Ganster di
Erfreut zeigte sich Karl Rösel (links), als ihm Ortsbürgermeister Alexander Frey in Anwesenheit von Landrätin Susanne Ganster die Ehrenbürger-Urkunde überreichte.

Karl Rösel, ehemaliger Ortsbürgermeister und vielseitig ehrenamtlich tätig, wurde am Montag zum Ehrenbürger der Gemeinde Leimen ernannt. Es ist nach Hans-Egon Barthen zum zweiten Mal, dass einem engagierten Bürger die höchste Auszeichnung verliehen wurde.

Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer befand, dass Karl Rösel aufgrund seines Engagements wohl auch Chancen beim rheinland-pfälzischen Ehrenamtstitel gehabt hätte. Die Ernennung Rösels sei der „Höhepunkt des Kerwewochenendes“ gewesen, sagte Ortsbürgermeister Alexander Frey. Landrätin Susanne Ganster hielt die Laudatio; sie war erstmals offiziell zu Gast in Leimen. Unter den Anwesenden war auch der ehemalige Verbandsbürgermeister Werner Becker. „Heute ist ein ganz besonderer Tag für Leimen“, betonte Ganster. Zum zweiten Male in der Geschichte der Ortsgemeinde werde die Ehrenbürgerwürde verliehen. Der Beschluss des Gemeinderates, die Ehrenbürgerwürde an Karl Rösel zu verleihen, bedeute, dass „dieser Mensch, diese Persönlichkeit sich über die Maßen für die Ortsgemeinde eingebracht hat“, sagte Ganster. Weil es so viele seien, werde sie nur seine wesentlichen Verdienste nennen. Rösel wurde auf dem Hermersbergerhof geboren und sei schon früh sehr naturverbunden gewesen. „Ja, man kann sagen, dass die Natur seine erste Liebe war“, sagte Ganster. Die Natur begleite ihn bis heute. Diese Liebe sei aber nicht die einzige geblieben, denn 1961 heiratete er Edda, mit der er nun schon 57 Jahre gemeinsam durchs Leben gehe. Der Naturverbundenheit geschuldet, begann Rösel seine Laufbahn als Waldlehrling mit Abschluss als Waldfacharbeiter. Es folgte eine zwölfjährige Bundeswehrzeit, wobei sein Wunsch, Förster zu werden, nie aus dem Fokus geriet. Dieses Ziel habe er dann auch erreicht. Von 1976 bis 1999 war er Revierförster an verschiedenen Forstämtern, zuletzt in Leimen, wo er schließlich in Pension ging. Ganster widmete sich dem politischen und sozialen Engagement des Ehrenbürgers, zum Beispiel in der CDU und beim VdK. Zwei Institutionen, bei denen es damals „nicht rosig“ aussah, was die Mitgliederzahl und die finanzielle Lage anging. Beide Vereinigungen habe Rösel auf einen guten Weg geführt. Beim VdK erhielt er dafür die goldene Verdienstnadel. Seit über 40 Jahren ist er Mitglied der CDU. Für die Partei wurde er von 1994 bis 2009 zum Bürgermeister gewählt, davor war er erster Beigeordneter und insgesamt 30 Jahre im Gemeinderat. „Sie waren als Bürgermeister neutral und aufrichtig für alle Bürger gleichermaßen und zum Wohle der Ortsgemeinde“, lobte Ganster. Er sei geachtet und anerkannt gewesen für sein kluges Handeln; als Lohn erhielt er die Ehrenplakette der Ortsgemeinde. Aber es gab noch weitere Betätigungsfelder für Rösel. So baute er 1980 den Förderverein der Feuerwehr auf und führte ihn. Dies brachte ihm die Ernennung zum Ehrenfeuerwehrmann der Verbandsgemeinde Rodalben und den Ehrenvorsitz des Fördervereins ein. Auch beim örtlichen Pfälzerwald-Verein habe Rösel seine Spuren hinterlassen. Seit 1986 führt er den PWV, organisiert Feste, Jubiläen, Ausflüge und Wanderungen. Dafür wurde er 2006 mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Auch seine langjährige Vorstandschaft bei der Jagdgenossenschaft wurde erwähnt. „Es ist wichtig, dass es solche Menschen wie Karl Rösel gibt, die sich in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Ich wünsche mir deshalb weiterhin aktive Bürger, die eine Dorfgemeinschaft lebendig erhalten“, sagte die Landrätin. „Sie sind ein Glücksfall für die Gemeinde“, lobte Denzer, doch leider gebe es immer weniger Bürger, die sich einbringen wollten. Sein Vorgänger im Amt, Werner Becker, erinnerte an seine erste Begegnung 1969 bei der Bundeswehr mit Karl Rösel. Er unternahm einen unterhaltsamen Streifzug durch fast 50 Jahre Bekanntschaft. Materiell bringt die Ehrenbürgerwürde kaum etwas ein, war von Ortsbürgermeister Frey zu erfahren. Sie beinhalte lediglich freien Zutritt zu allen Ortsveranstaltungen. Rösel befand schließlich, ganz nach seiner Art: „Der Worte sind genug gewechselt.“ Er dankte allen, die ihn unterstützt haben in seinem Leben, aber ganz besonders seiner Ehefrau Edda. Danach lud er die Besucher zu Freibier und Sekt ein. Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde erhielt noch eine besondere Note mit dem Abschlussfeuerwerk als traditionellem Kerweende.

x