Rheinpfalz „Für Bürger gibt’s Wichtigeres als Fusion“

In der Verbandsgemeinde (VG) Rockenhausen sollen 2018 unter anderem die DSL- und Energieversorgung und der Tourismus die Tagesordnung bestimmen. Die Fusion mit der VG Alsenz-Obermoschel werde zwar am meisten Raum einnehmen, sagt Bürgermeister Michael Cullmann. Doch die Folgen für die Bürger hält er für gering.

Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Die angestrebte Fusion mit der VG Alsenz-Obermoschel“, erwidert Bürgermeister Michael Cullmann auf die Frage, welches Thema die Verbandsgemeinde Rockenhausen in diesem Jahr wohl am meisten beschäftigen werde. Doch ebenso prompt ergänzt er: „Meines Erachtens ist es auch die Angelegenheit, die für die Bürger auf Sicht die geringsten Auswirkungen haben wird“. DSL- und Energieversorgung, Klimaschutz, Wasser/Abwasser, Gesundheit, Feuerwehr: Das seien Punkte, „die uns nachhaltig über die nächsten Jahre begleiten werden“ – auch 2018. Die Gespräche innerhalb der Fusionslenkungsgruppe liefen „sehr sachlich“, betont Cullmann (wir berichteten zuletzt am 15. Februar). Aufgabe der beiden Verbandsgemeinden sei es nun zunächst, die ausgelobte „Hochzeitsprämie“ von zwei Millionen Euro plus weitere in Aussicht gestellte Projektförderungen unter Dach und Fach zu bringen. „Alles weitere – etwa gemeinsam eine gute Verwaltung zu schaffen, die beiden Verbandsgemeinden gerecht wird – wird sich anschließen, sobald wir uns grundsätzlich einig sind.“ Auf eine sachliche Ebene hieven möchte Cullmann das im VG-Rat vielfach diskutierte und teils kritisierte Engagement in Sachen Windkraft über die kommunale Energie- und Infrastrukturgesellschaft Eniro. Sollten sich für Eniro weitere Anlagen in der VG laut Berechnungen derzeit nicht zur angestrebten Rendite von acht Prozent realisieren lassen, „dann ist es auch durchaus möglich, Projektrechte an ein Privatunternehmen zu verkaufen, das dieses Risiko zu tragen bereit ist“. „Alle unsere Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien liegen über Plan“, betont Cullmann mit Blick auf die über 30 von Eniro betriebenen Solaranlagen auf Dächern öffentlicher Gebäude und die Freiflächenanlage bei Rockenhausen. Kurz bevor stehe die Einstellung eines Klimaschutzmanagers, der ein „500-Dächer-Programm“ umsetzen soll. Dabei können Bürger ihre Dachflächen für Solaranlagen vermieten. Die Versorgung des Rockenhausener Industriegebietes „Kreuzwiese“ mit einer DSL-Glasfaserleitung hält Cullmann zur Sicherung der Arbeitsplätze für wichtig: „Als erstes Unternehmen hat Adient zugesagt, von Eniro eine Bandbreite von 1000 Mbit/s synchron im Upload und Download abzunehmen“. Cullmanns – wie er einräumt noch fernes – Wunschziel: „In der gesamten VG Glasfaser bis ins Haus.“ Ein „Zukunftsthema“ ist für Cullmann der Tourismus Hier habe man im vergangenen Jahr „deutliche Schritte nach vorne gemacht, um unsere Nordpfälzer Region besser zu vermarkten“. Es gelte, Zielgruppen noch genauer herauszuarbeiten. „Aufgabe ist, woanders lebenden Menschen klar zu machen, wie schön es bei uns ist.“ Dazu zähle auch, Angebote – etwa gastronomischer Art – von besonderer Qualität offensiver nach außen zu tragen. Cullmann: „Das alles muss man sich aber selbst erst einmal bewusst machen, um es dann an andere weitergeben zu können.“

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