Rheinpfalz FCK macht Fans und Trainer Kosta Runjaic Spaß

Kaiserslautern. ”Die Mannschaft macht Spaß!” Kosta Runjaic sagte es in kleiner Runde am Ende der Pressekonferenz. Beim 3:0 (0:0) gegen Union Berlin machte der 1. FC Kaiserslautern nicht nur seinem Trainer, sondern auch seinen Fans Spaß. Und das nicht nur, weil der FCK zumindest bis heute Abend Tabellenführer der Zweiten Bundesliga ist.

Dem Treffer, der den Weg zum 3:0-Sieg ebnete, ging ein Zweikampf zwischen dem Torschützen Olivier Occéan und Union-Innenverteidiger Fabian Schönheim voraus. Schönheim strauchelte, Occéan traf (54.). ”Es war ein klares Foul an mir, weil er mich wegstößt”, klagte der Ex-Lauterer Schönheim, ”ich falle nicht aus Spaß an der Freud‘. Ich rutsche nicht weg, ich bringe so viel Gewicht auf den Rasen …” Occéan, der sein bisher bestes Spiel für den FCK bot, betrachtete die strittige Szene als ”im Fußball normalen Zweikampf”.

Der 32-Jährige, sofort gut im Spiel, maß dem Führungstreffer nach den vergeblichen Mühen im ersten Abschnitt vorentscheidende Bedeutung bei. Der Schütze des 1:0 war unfreiwillig auch an der Aktion beteiligt, die die Rote Karte gegen Baris Özbek (44.) nach sich zog. Und der emsige Occéan war zudem Vorbereiter von Dicks 2:0 (79.). ”Karim Matmour hat mich gut freistehen sehen, ich habe Flo Dick gesehen, und der hat direkt das Tor gemacht”, beschrieb Occéan die Szene rund um Dicks großartigen Sprint auf das Tor von Daniel Haas.

Der überzogene Platzverweis gegen den Berliner Özbek kurz vor der Pause ärgerte die Union-Profis. Schiedsrichter Aytekin hatte Özbeks zweifellos heftige Ausholbewegung als Ellenbogenschlag in Occéans Gesicht bewertet. Der Strafenkatalog sieht bei Ellenbogenschlägen Rot vor. Occéan wollte seinem Gegenspieler keine Absicht unterstellen: ”Er probiert, den Ball abzuschirmen, aber er hat mich im Gesicht getroffen.”

Die Wende mag auch mit dem Platzverweis zu tun gehabt haben. Großen Anteil, dass das FCK-Spiel zielstrebiger wurde, hatte Enis Alushi, der bei seinem ersten Heimspieleinsatz seit seinem Kreuzbandriss mit Sprechchören begrüßt und gefeiert wurde. ”Wunderschön, nach so langer Zeit wieder 45 Minuten zu spielen und dann noch ein Tor zu schießen”, sagte Alushi, der nach Dick-Maßflanke das 3:0 markierte (87.).

”Enis Alushi spielt einen Tick offensiver, das hat gut gepasst, wir waren in der zweiten Halbzeit gut strukturiert”, sagte der große Kämpfer Markus Karl über die Rollenverteilung in der Mittelfeldzentrale, wo Alushi Ruben Jenssen abgelöst hatte.

FCK-Torjäger Mo Idrissou wurde von Trainer Runjaic am Samstag vorzeitig vom Platz geholt - eine Seltenheit. Aber Idrissou war mit Gelb vorbelastet und von Schiedsrichter Deniz Aytekin später noch einmal ermahnt worden. ”Ich habe nur gesagt, er soll hinschauen: Ich bin getreten worden”, rechtfertigte sich Idrissou später. Der Stürmer fühlte sich ungerecht behandelt und verbal attackiert. Aber - wie es fast immer zu seinem Spiel gehört - suchte Idrissou, der auf dem Platz zweifellos viel einstecken muss, auch am Samstag stets die Diskussion mit dem Unparteiischen. ”Wir waren 60 Minuten in ständiger Kommunikation, er hat zum Teil auch lamentiert”, sagte Aytekin zwei Stunden nach Spielschluss in einem klärenden Gespräch mit Idrissou, FCK-Chef Stefan Kuntz und Trainer Runjaic. Daraufhin habe er Idrissou angedroht, wenn er ”weiter in diesem Ton” mit ihm rede, ”schmeiße ich dich raus”. Runjaic nahm den rotgefährdeten Idrissou dann vorsichtshalber vom Feld.

Die Siegesfeier mit seinen Kollegen vor der Westkurve ließ sich der Torjäger dennoch nicht nehmen.

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