Rheinpfalz Ferienfreizeit in jeder Verbandsgemeinde

Ab diesem Jahr bietet der Landkreis Südwestpfalz mehr Kinderferienfreizeiten in den Sommerferien an. Statt bisher einer einzigen gemeinsamen Freizeit für die Kinder aus zwei Verbandsgemeinden gibt es künftig in jeder Verbandsgemeinde eine Kinderferienfreizeit. Damit werden die Wege kürzer. Im Gegenzug fällt der kostenlose Bustransport zur Freizeit weg.

Das sind Neuerungen im Ferien- und Freizeitprogramm des Landkreises Südwestpfalz, das der Kreisbeigeordnete Ernst Hügel, Jugendamtsleiterin Annette Eger und Kreisjugendpfleger Wolfgang Giessen vorstellten. Dass der Kreis durch den Wegfall des Busangebotes Geld spare, „ist richtig“, sagt Hügel. Mehrere Gründe hätten zu dieser Entscheidung geführt. Immer mehr Kinder wurden von ihren Eltern, den Großeltern direkt zum jeweiligen Freizeitgelände gebracht, auch weil das frühe Betreuungsangebot ab 8 Uhr in Anspruch genommen wurde. Eltern wollten es ihren Kindern nicht zumuten, da der Bus alle Dörfer anfuhr, aus denen Kinder an der Freizeit teilnahmen, morgens und mittags jeweils deutlich über eine Stunde im Bus zu sitzen. „Das haben Eltern immer beklagt“, bestätigt Annette Eger. Dazu sei gekommen, dass „wir in den 90er Jahren im Schnitt 110/120 Kinder hatten, die an der Freizeit teilnahmen, heute sind es im Schnitt 60/70 Kinder“, erklärt Hügel. Das sei auch nachvollziehbar, ergänzt Giessen, „denn im Jahr 2003 gab es im Kreis noch gut 10.000 Schüler, jetzt sind es weniger als 7000“. Der demografische Wandel, gepaart mit verändertem Verhalten der Eltern, hatte zur Folge, „dass die Busse nicht ausgelastet waren. Nach unserer Auffassung hat sich das nicht mehr gerechnet“, sagt Hügel. An fehlender Transportmöglichkeit solle die Freizeitteilnahme für ein Kind aber nicht scheitern. Wer da ein Problem habe, solle sich beim Kreis melden, dann werde etwas organisiert. Beispielsweise eine Fahrgemeinschaft. Beim Testlauf Ferienfreizeit ohne Buszubringerdienst, der vergangenes Jahr in Zweibrücken-Land lief, „gab es keine Probleme“, sagte Hügel. 145.000 Euro sind für das Programm im Kreishaushalt eingestellt. 65.000 Euro werden über Teilnehmerbeiträge abgedeckt. „80.000 Euro lässt sich der Kreis das kosten“, sagt Hügel. Das zeige, welchen Stellenwert die Kreistagsmitglieder dem Angebot für die jüngeren Kreisbewohner einräumen. Nicht selbstverständlich, sagt Hügel mit Blick auf benachbarte Städte und Kreise. „Da haben wir hier fast noch heile Welt“, meint er schmunzelnd. Natürlich mache das Angebot an den Kreisgrenzen nicht halt. Die 6000 gedruckten Exemplare des Programms werden beispielsweise auch an den Schulen der Nachbarstädte ausgelegt. Selbstverständlich stehe auch Kindern aus den Städten das Angebot offen. So wie auch jedes Kind an den Ferien in der Heimat in jeder Verbandsgemeinde teilnehmen könne, die bewusst so gelegt seien, dass sie über mehrere Wochen laufen. Damit könnten Eltern längeren Betreuungsbedarf abdecken. Dabei helfen auch Angebote wie die Ferienbetreuung an der Grundschule in Thaleischweiler-Fröschen über zwei Wochen. In den Oster- und Herbstferien gibt es im Mehrgenerationenhaus in Waldfischbach-Burgalben ein ähnliches Angebot. Die Teilnehmerbeiträge sind teils gesunken. Die Ersparnisse beim Bustransport konnten weitergegeben werden. Die Reise nach Berlin wird günstiger, weil wieder mit der Bahn gefahren wird. „Die Flugpreise ab Saarbrücken wurden immer teurer“, sagt Giessen. Personell sollte dem kompletten Angebot nichts im Wege stehen. Bis zum 1. April werde die vakante Stelle des Jugendpflegers in der Verbandsgemeinde Rodalben wiederbesetzt. Die Jugendpflegerin, die Zweibrücken-Land und Wallhalben betreut, wird in Mutterschutz gehen. Wenn genau klar sei, wie sich das gestalte, „werden wir auch das lösen“, sagt Hügel. (add)

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