Rheinpfalz FWG öffnet Kandidatenliste

Die Freie Wählergemeinschaft Münchweiler ist noch immer ohne neuen Vorstand. Da man aber in die FWG Gräfenstein integriert ist, braucht es laut Satzungsauslegung der Mitglieder kein eigenständiges Gremium. Die 14 bei der Versammlung am Freitag im FCM-Sportheim anwesenden Mitglieder beschlossen, eine offene Kandidatenliste für die Kommunalwahlen am 26. Mai zu erstellen.

„Wer möchte die Ortspolitik in Münchweiler parteiunabhängig mitgestalten?“ Mit diesem Aufruf will die FWG nicht nur ihr politisches Überleben im der Gemeinde sichern, sondern gleichzeitig an jene herantreten, sie sich parteipolitisch unabhängig fühlen, aber mitgestalten wollen. „Wer verhindern möchte, dass nur eine politische Liste einer Partei zur Auswahl steht, hat die Möglichkeit, sich ohne Parteibindung auf der Liste der FWG Münchweiler eintragen zu lassen“, war das Fazit der Versammlung. Ansprechpartner für Interessierte sind Steffen Kästner (Telefon 06395/994350, E-Mail: st_kaestner@web.de) und Helmut Ehrhart (Telefon 06395/1897, E-Mail: hehrthart.he@t-online.de). Interessierte sollten sich bis spätestens 10. März melden, damit noch eine reguläre Nominierungssitzung stattfinden könne, bei der die offene Liste mit den Kandidaten offiziell aufgestellt wird. Bis es zu diesem Beschluss kam, ging es ziemlich kontrovers zu. Zunächst war es nicht möglich, die angesetzte Neuwahl durchzuführen. Niemand war bereit, sich als Vorsitzender wählen zu lassen. Der nur noch kommissarische tätige Vorsitzende, Helmut Ehrhart, war aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Er fand keinen Nachfolger. Nun stand auf der Kippe, ob es sich bei dieser Situation lohnt, eine Kandidatenliste für die Gemeinderatswahl aufzustellen. „Wenn wir keinen Vorstand bekommen, dann ist der Rest quasi auch hinfällig“, befand Fraktionssprecher Steffen Kästner frustriert. Er verwies auf die vorherige Zusammenkunft, wo er genau auf diese eventuell eintretende Situation hingewiesen habe. Die langjährige Kassenwartin Gerlinde Fick appellierte an alle Anwesenden, sich der Verantwortung zu stellen, damit es weitergeht. Zunächst sah sich die Versammlung vor der Notwendigkeit, die FWG auflösen zu müssen. Manfred Hüther gab einen Einblick in die Satzungsauslegung. Er erinnerte daran, dass der FWG-Ortsverein eine Untergruppierung des Vereins FWG Gräfenstein sei. Dessen Vorsitzender ist Peter Pfundstein aus Rodalben. „Münchweiler braucht nicht zwingend einen eigenen Vorstand.“ Die Situation wäre schnell bereinigt gewesen, wäre nicht versäumt worden, Pfundstein zur Versammlung einzuladen. Mitglieder regten an, die Liste zu öffnen und auch Nichtmitglieder dafür zu werben. Dieser Vorschlag fand bei allen Anwesenden Zustimmung. Nun war noch zu klären, wer von der „alten Garde“ bereit ist, sich auf die Liste eintragen zu lassen. FWG-Urgestein Alfons Littig befand klipp und klar: „Wenn keine Leute von uns in den Rat wollen, brauchen wir auch keine Liste aufzustellen.“ So sahen es letztendlich alle. Trotz aller Skepsis vonseiten Kästners und Martin Drehers, die sich allesamt im Freundeskreis schon Körbe abgeholt hatten, was eine Beteiligung betraf, wollte man nichts unversucht lassen, nochmals eine Werbekampagne zu starten. Mit Blick auf das Gebaren anderer Parteien in anderen Gemeinden, die auch mangels Interessenten auf freie Listen setzten, entschied man sich ebenfalls für diesen Schritt. Es wurde bekräftigt, dass auch „Altvordere“ der FWG auf der Liste Flagge zeigen müssten, „sonst ist die ganze Sache ein totgeborenes Kind“. Nach einiger Diskussion gaben vier Personen ihre Zusage, sich für die Liste aufstellen zu lassen. Da der Gemeinderat aus 15 Ratsmitgliedern besteht, braucht die FWG sieben Kandidaten, um eine eigene Liste einzubringen. Das müsse erreichbar sein, gab man sich zuversichtlich.

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