Rheinpfalz Globus zieht’s in den Hüttenpark

Neunkircher Industriedenkmal: Im Hüttenpark hinter den Eisenwerks-Relikten soll der neue Globus-Markt entstehen.
Neunkircher Industriedenkmal: Im Hüttenpark hinter den Eisenwerks-Relikten soll der neue Globus-Markt entstehen.

Nach heftigem Widerstand von Umweltschützern, Nachbarkommunen und ortsansässigen Geschäftsleuten hat die Globus-Gruppe ihre Pläne aufgegeben, am Neunkircher Stadtrand im Naturschutzgebiet „Betzenhölle“ ein Warenhaus zu errichten. Am Mittwochabend schuf der Stadtrat die rechtlichen Voraussetzungen dafür, dass Globus seinen Markt nun im Hüttenpark hinter der Gebläsehalle errichten kann. Die Eröffnung wird aber nicht vor 2020 erwartet.

Bei zwei Enthaltungen aus der dreiköpfigen Fraktionsgemeinschaft FDP/ Grüne hat der Stadtrat einstimmig den Bebauungsplan für den Park auf dem einstigen Eisenwerksgelände geändert. Dort ist großflächiger Einzelhandel fortan zulässig. „Der Hüttenpark als Erholungsgelände wird in der Bevölkerung ohnehin kaum angenommen“, so Rathaussprecher Markus Müller zur RHEINPFALZ. Auf dem Gelände zwischen Gebläsehalle und Königsbahnstraße – der genaue Standort ist aber noch unklar – plant die Globus-Grundstücksgesellschaft SB-Warenhaus Deutschland einen Markt mit 7000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Damit fällt der neue Globus um ein Drittel kleiner aus als die alten Pläne für die „Betzenhölle“ vorgesehen hatten. Somit werde in Neunkirchen der saarlandweit kleinste Globus-Markt gebaut – mit Sortiments-Schwerpunkt auf der Sparte Lebensmittel, um den Neunkircher Einzelhandel nicht zu gefährden. „Wir stehen aber noch ganz am Anfang“, stellt Markus Müller klar. Erfahrungsgemäß werde allein das Bebauungsplanverfahren rund 15 Monate dauern. In dieser Zeit werde parallel ein Raumordnungsverfahren durchgeführt. Der Stadtrat müsse noch zweimal über den konkreten Bebauungsplan abstimmen. Auch ein Verkehrs- und ein ökologisches Gutachten sowie eine Analyse der Auswirkungen auf die Geschäftswelt müssten erst noch erstellt werden. Globus werde in den nächsten 15 Monaten seine konkreten Pläne präsentieren und einen Bauantrag stellen. „Zwischen dem Stellen des Bauantrags“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Fried (SPD), „und der Markt-Eröffnung dürften zwölf bis 15 Monate ins Land gehen. Eine Eröffnung käme also frühestens im Sommer 2020.“ Fried erklärte, dass sich die Stadtverwaltung „gemeinsam mit Globus auf den Alternativstandort am Hüttenpark verständigt“ habe. Dort gebe es einen direkten Anschluss an die Innenstadt. Der dortige Handel sowie „die Shopping- und Erlebnisqualität der Einkaufsstadt Neunkirchen“ würden gestärkt. Globus werde seinen Mitarbeitern auch nach Austritt aus der Tarifbindung „an Verdi angelehnte Tarife“ zahlen, sagte der OB.

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