Rheinpfalz Graben mit Beton verschmutzt

Zubetoniert: der Berntalgraben an der Landstraße zwischen Ungstein und Freinsheim.
Zubetoniert: der Berntalgraben an der Landstraße zwischen Ungstein und Freinsheim.

«Freinsheim.» Betonschlamm ist im März in den Berntalgraben zwischen Bad Dürkheim-Ungstein und Freinsheim geleitet worden. Die Kreisverwaltung hat deshalb bei der Polizei Anzeige wegen Umweltgefährdung erstattet. Die Staatsanwaltschaft Frankenthal ermittelt.

In der Nähe des Parkplatzes kurz vor Freinsheim neben der Landesstraße zwischen Ungstein und Freinsheim sei in den vergangenen Wochen wiederholt an zwei Stellen Betonschlamm in den Wassergraben entsorgt worden, berichtet eine Freinsheimerin. „Das ist eine Sauerei“, sagt die Frau. Sie habe die Kreisverwaltung informiert, ein Mitarbeiter sei vor Ort gewesen und habe sich den Graben angeschaut, geschehen sei seitdem aber nichts. Ein Mitarbeiter des Referats Umweltschutz und Landespflege der Kreisverwaltung sei am 21. und am 22. März am Berntalgraben gewesen, teilt Sina Müller, Sprecherin der Kreisverwaltung, auf Anfrage der RHEINPFALZ mit. Es sei richtig, dass Betonschlamm in den Graben geleitet wurde. In der Nähe der Stelle habe der Mitarbeiter der Verwaltung einen Lkw mit einem estnischen Kennzeichen entdeckt. Bei der Überprüfung des Lastwagens habe man festgestellt, dass über den Auslaufstutzen etwas aus dem Lkw abgelassen wurde, berichtet Müller. Aus dem Auslaufstutzen habe es noch getropft. Die Kreisverwaltung habe inzwischen Anzeige bei der Polizei erstattet und an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Die Anzeige sei gegen Unbekannt erstattet worden, erläuterte Hubert Ströber, Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Frankenthal, auf Anfrage. Die Staatsanwaltschaft habe inzwischen den Halter des Lkw und den Fahrer ermittelt. Es sei jedoch bisher nicht erwiesen, ob einer der beiden dafür verantwortlich ist, dass Betonschlamm in den Graben geleitet wurde. Geprüft werde auch, ob es sich um einen Straftatbestand oder eine Ordnungswidrigkeit handelt, so Ströber. Eine Straftat liege nur dann vor, wenn das Einleiten des Betonschlamms in den Graben gravierende Folgen habe, erklärt Ströber. Nur wenn es eine Straftat ist, werde die Staatsanwaltschaft weiter ermitteln. Sollte es sich um eine Ordnungswidrigkeit handeln, sei die Kreisverwaltung Bad Dürkheim zuständig, dann werde das Verfahren an diese weitergeleitet. Die Kreisverwaltung habe erst am Donnerstag von der Staatsanwaltschaft mitgeteilt bekommen, dass der Graben für die Ermittlungen nicht mehr benötigt werde, berichtet Müller. Deshalb habe der Schaden bisher nicht behoben werden können. Der Gewässerzweckverband Isenach-Eckback sei mit der Sanierung des Berntalgrabens im Bereich des Parkplatzes beauftragt worden. Laut Gewässerzweckverband soll der Betonschlamm ausgebaggert und auf der Deponie in Friedelsheim entsorgt werden.

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