Rheinpfalz Grundschulen und Freibad erhalten

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Die FWG Gräfenstein prescht vor: Einstimmig kürten die 19 Mitglieder, die am Donnerstag zur Versammlung ins Hasenheim auf der Heide gekommen waren, den Leimer Ortsbürgermeister Alexander Frey zu ihrem Kandidaten für das Amt des Rodalber Verbandsbürgermeisters.

Da der Wahltermin bislang noch nicht offiziell feststeht, werde der Wahlvorschlag der Freien Wähler zu gegebener Zeit eingereicht. Vermutlich fällt die Wahl zusammen mit der Bundestagswahl (24. September), sagte Vorsitzender Peter Pfundstein. Gewählt worden war schriftlich in geheimer Wahl. Einen Mitbewerber aus den eigenen Reihen hatte Frey nicht. In einer kurzen Rede erläuterte Frey seine hauptsächlichen Ziele. Im Verbandsgemeinderat strebe er an, Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Ein hohes Maß an Zufriedenheit sei sein Ziel hinsichtlich der Mitarbeiter in der Verwaltung. Der „hohe Krankenstand“ lasse hier aktuell auf das Gegenteil schließen; viele Verwaltungsmitarbeiter fühlten sich nicht wohl an ihrem Arbeitsplatz. Er traue sich zu, so Frey, die „missliche Situation zu beheben“, weil er aus der Erfahrung als Betriebsrat schöpfen könne und auch die Arbeitgeberseite kenne. Kommunalpolitisch stehe er ein für den Erhalt der Grundschulen in den Dörfern; die Schulhäuser in Leimen und Merzalben sollten aus seiner Sicht im Wechsel für den Unterricht genutzt werden. Schwierig sei es, Bauland zu erschließen („Es gibt nicht mehr viele Bauplätze“), schwerlich umsetzen sei wohl auch die Ansiedlung von Gewerbe. Rodalben habe hier am ehesten Chancen, wenn die Umnutzung des Grünbühl zum Gewerbegebiet gelinge, die aber immer wieder stocke. Entwicklungsmöglichkeiten biete vor allem der Tourismus. Trümpfe der Region seien Wälder und Burgen, Wander- und Radwege. Damit der Tourismus jedoch richtig in Schwung komme, bedürfe es besserer Einkehrmöglichkeiten. „Die Ausflugslokale müssen funktionieren“, sagte Frey, „die Leute wollen Geld ausgeben, und wir müssen ihnen dies ermöglichen“. Zurückhaltend äußerte er sich über den Zusammenschluss der VG Rodalben mit einer anderen Verbandsgemeinde, wobei er auf ein Gespräch über dieses Thema des Rodalber Verbandsbürgermeisters mit der Spitze der VG Pirmasens-Land anspielte (die RHEINPFALZ berichtete). „Es schadet nicht, zu wissen, wie ein Zusammenschluss vonstatten geht, aber wir sollten ihn nicht aktiv betreiben“, erklärte Frey. Dafür bestehe „keine Notwendigkeit“. In der Fragerunde erkundigten sich Mitglieder über die Meinung des FWG-Bürgermeister-Kandidaten zum Freibad Biebermühle. Hier bezog Frey eindeutig Stellung. Ein teures beheiztes Wellness-Bad lehnte er schon wegen der Konkurrenz im Umland ab. Stattdessen setzte er sich für ein saniertes Freibad ein „mit frischem Quellwasser und außergewöhnlichem Flair“, mit großer Liegewiese und Schatten spendenden Bäumen. Wünschenswert sei ein Kioskbetrieb. „Es gibt Luxus, den sich die VG leisten sollte, sie steht finanziell nicht schlecht da“, sagte Frey. Chancenlos schätzten die Freien Wähler die Aussichten ihres Kandidaten ein. Die Voraussetzungen hielten sie im Gegenteil für „ausgesprochen günstig“, auch weil bei dieser Wahl der Bonus des Amtsinhabers wegfalle.

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