Rheinpfalz Hinterweidenthal: Laster verirren sich in Stichstraße

Trotz Beschilderung fahren immer wieder Laster in die Sackgasse ein. Die Situation soll entschärft werden, teilt der LBM mit.
Trotz Beschilderung fahren immer wieder Laster in die Sackgasse ein. Die Situation soll entschärft werden, teilt der LBM mit.

„Keine ruhige Minute“, singt Reinhard Mey. Ganz so schlimm stellt sich die Situation für Familie Schulz zwar nicht dar, allerdings gibt es für die Anwohner der Stichstraße Kaltenbach 10 unterhalb der neuen B-10-Trasse zwei Ärgernisse.

Täglich rollen mehrere Lkw, deren Fahrer vom Navigationsgerät fehlgeleitet sind, in die Sackgasse und haben Mühe, ihre Kolosse zu wenden. Bei misslungenen Wendemanövern ist es schon zu Sachschäden gekommen. Die Unfallverursacher haben sich dann vom Acker gemacht, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Zweites Ärgernis der Familie: Durch den seit 2013 laufenden vierspurigen B-10-Ausbau und Einsatz von schwerem Gerät haben sich vorhandene kleinere Risse in der Hausfassade verschlimmert.

Sperrbilder übersehen

Der Sohn der Familie, Luca Schulz, stellt klar: „Wir sind nicht gegen den vierspurigen Ausbau, im Gegenteil. Wir möchten nur, dass die Einschränkungen, wie vom LBM versprochen, für uns erträglich gehalten werden.“ Dass die Lkw, vor allem aus Richtung Dahn kommend, trotz Verbotsbeschilderung nach rechts in die schmale Sackgasse einbiegen, hängt wohl damit zusammen, dass die Sperrschilder übersehen werden. „Das kommt täglich mehrmals vor, bis zu acht Mal“, so Luca Schulz. Seit etwa vier Monaten sei dieses Phänomen festzustellen. Am 19. Oktober wurde bei einem Wendemanöver die Sandsteinmauer massiv beschädigt, bei einem zweiten Wendeversuch eines Lkw am 22. November ein Pfosten in Mitleidenschaft gezogen. In beiden Fällen entfernten sich die Unfallverursacher unerlaubt. Auf den Reparaturkosten bleibt Familie Schulz sitzen.

Lösung bahnt sich an

Immerhin scheint sich für das Wendeproblem jetzt eine Lösung anzubahnen. „Uns ist das Problem bekannt“, teilte der Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Kaiserslautern, Richard Lutz, auf RHEINPFALZ-Anfrage schriftlich mit. „Es ist bereits veranlasst, die Einmündung mit einem Schild ,Sackgasse’ und ,Keine Wendemöglichkeit’ ergänzend zu den Sperrschildern auszustatten“, verspricht er schnelle Abhilfe. Kurzfristig sei bereits die Einengung der Einmündung mit Warnbarken vorgenommen worden, um ein Einfahren von großen Lkw zu verhindern. Eine Eingrenzung rein nur auf Pkw sei nicht möglich, weil gewährleistet sein müsse, dass auch Rettungsfahrzeuge in die Sackgasse einfahren können, teilt der Behördenleiter mit. „Mit dieser Lösung sind wir zufrieden, damit dürfte das Problem der Einfahrt weitestgehend behoben sein“, freut sich Schulz über die Aussichten.

Streitfrage Hausfassade

Auch beim zweiten Ärgernis, den zunehmenden Rissen in der Hausfassade, steht Familie Schulz im Dialog mit dem LBM. Das mehr als 100 Jahre alte Wohnhaus sei durch die seit 2013 andauernde Großbaustelle in Mitleidenschaft gezogen worden, so Schulz. Der LBM indes sieht keine Kausalität zwischen den größer werdenden Rissen und der Baumaßnahme: „Im vorliegenden Fall sind gemäß dem Ergebnis der Beweissicherung die vorhandenen Schäden nicht durch die Baumaßnahme entstanden“, heißt es in einem LBM-Schreiben vom 4. Dezember 2016. „Seit 2013 sind die Risse deutlich größer geworden“, widerspricht Schulz. „Der Sachverhalt ist uns bekannt und im Wesentlichen so auch richtig“, teilte Lutz auf Anfrage mit. Die Behörde stehe mit der Familie in engem Kontakt. Familie Schulz ist inzwischen auch zuversichtlich, eine einvernehmliche Einigung mit dem LBM zu erzielen.

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