Rheinpfalz Hoffen auf Landeszuschuss für Drachenfels

Der Aufgang zur Oberburg der Ruine.
Der Aufgang zur Oberburg der Ruine.

Ein willkommenes Weihnachtsgeschenk hat am Mittwoch die CDU-Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer der Gemeinde Busenberg überbracht. Demnach bewilligte der Haushaltsausschuss des Bundestages einen außerordentlichen Zuschuss für die Sanierung der Burgruine Drachenfels in Höhe von 125.000 Euro.

Schäfer

überbrachte die freudige Mitteilung an der Drachenfelshütte unterhalb der Burg an Ortsbürgermeister Christof Müller – die Gemeinde ist Eigentümerin der Burg. Müller bedankte sich bei Schäfer für die Zuweisung, denn „ohne Sie hätten wir die Mittel nicht bekommen. Da wir sonst keine nennenswerten Beträge für die Sanierung erhalten, sind wir natürlich sehr dankbar dafür.“ Schäfer betonte, dass ihr das Anschreiben der beiden Bürgermeister eine große Hilfe bei der Antragstellung gewesen sei. Damit konnte sie ihre Kollegen im Haushaltsausschuss von der Wichtigkeit des Projektes überzeugen. Tatsächlich hatte der Punkt ursprünglich nicht auf der Tagesordnung des Ausschusses gestanden und wurde zusätzlich aufgenommen – zum Zweck der „Substanzerhaltung und Restaurierung von unbeweglichen Kulturdenkmälern von nationaler Bedeutung“, wie es in der Bundesdrucksache heißt. „Damit können schon lange notwendige Verkehrssicherungsmaßnahmen bei diesem für die Region so wichtigen touristischen Magneten in Angriff genommen werden. Den Antrag habe ich gerne unterstützt, damit weiterhin ein Zugang zu diesem regionalen, baulichen Juwel möglich bleibt“, so Schäfer. Bezüglich der Finanzierung der Sanierung erklärte Verbandsbürgermeister Michael Zwick, dass man sich in der VG einig war, am Drachenfels etwas zu machen. Die Initiative, gestand er freimütig, sei aber von der Daniel-Theysohn-Stiftung ausgegangen, welche sich beteiligen wollte und der er seinen Dank aussprach. „Mit der Denkmalpflege und allen möglichen Fachbehörden haben wir uns die Burg genauer angeschaut und festgestellt, dass großer Sanierungsbedarf besteht, insbesondere bei der Verkehrssicherheit“, so Zwick. „Am meisten Angst hatten wir vor den Kosten, denn ein erstes Angebot für die Sanierung belief sich auf 325.000 Euro.“ Mit Blick auf die klamme Gemeindekasse sei man dankbar für das Geld vom Bund. „Beim Land Rheinland-Pfalz haben wir ebenfalls einen Zuschuss in Höhe von 97.000 Euro beantragt und hoffen nun auch von dort auf eine Zusage.“ Die Region wünsche sich, dass der Drachenfels wieder hergestellt und für den Tourismus zugänglich werde. Wenn dies ermöglicht werde, ohne die Gemeinde größer zu belasten, wäre dies akzeptabel. Natürlich beteilige sich auch die Gemeinde im Rahmen ihrer Möglichkeiten, so Ortschef Müller, insbesondere durch Eigenleistungen der Bürger. „Seit der Sperrung merken wir erst, wie viele Leute eigentlich die Burg aufsuchen wollen“, so Müller. Frank Wenzel von der Bauabteilung der VG erläuterte, dass sich die Arbeiten an der Burg derzeit in der Planungsphase befinden. Bei der Sanierung sei vorgesehen, das lose Mauerwerk frisch aufzumauern, Schutzgeländer zu ergänzen, Treppen und Gewölbe verkehrssicher herzustellen. „Im Januar werden wir mit den Behörden eine Zeitschiene für die Sanierung festlegen. Wir versuchen dann, möglichst bald wieder Teilbereiche der Burg freizugeben“, so Wenzel. Begonnen werden könne jedoch erst nach der Zuschuss-Entscheidung des Landes. Ein Problem bei jeder Baumaßnahme am Drachenfels sei die schwierige und deshalb kostenintensive Baustelleneinrichtung, weiß der Ortschef aus Erfahrung. „Schön wäre, wenn das Land die Burg in ihr Eigentum übernehmen würde. Aber bei bisherigen Vorstößen wurde das immer abschlägig beschieden“, bedauert Müller. „Wenn das tatsächlich eintreten würde, würde ich eine Weihnachtsschleife um den Drachenfels legen!“

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