Rheinpfalz Hohe Bordsteine sollen bleiben, Kreisel wird zu teuer

Um den Schülern der Holzlandgrundschule und den Hortkindern ein sichereres Überqueren der Hauptstraße zu ermöglichen, empfiehlt
Um den Schülern der Holzlandgrundschule und den Hortkindern ein sichereres Überqueren der Hauptstraße zu ermöglichen, empfiehlt der Bauausschuss, einen 25 Meter langen Fahrbahnteiler im Bereich am Lindenpark zu errichten. Dadurch soll die gefahrene Geschwindigkeit der Fahrzeuge gesenkt werden und die Fußgänger sollen die Straße sicher in zwei Etappen überqueren können. Unter anderem müsste dafür das Glocken-Denkmal am Park-Eingang versetzt werden.

Folgt der Heltersberger Gemeinderat der Empfehlung des Bauausschusses, wird die K 31 (Ortsdurchfahrt zwischen Heltersberg und Geiselberg) nicht in diesem Jahr ausgebaut, sondern geht in ein aufwändigeres Planungsverfahren. Der Ausschuss empfiehlt, nicht nur den Straßenkörper zu sanieren, sondern auch die maroden Gehwege zu erneuern. Die Hauptstraße (L 499/Ortsdurchfahrt) sollen Schüler und Fußgänger nach dem Ausbau leichter überqueren können. Der Ausschuss empfiehlt den Einbau einer 25 Meter langen Überquerungshilfe, in etwa in Höhe des Lindenparks.

Am Montag befasste sich der Ausschuss mit diesen Ausbaufragen, die der Gemeinderat am kommenden Dienstag abschließend entscheiden muss. In einer der Bauausschusssitzung vorgeschalteten Einwohnerversammlung erläuterte Stefan Zodet vom Landebetrieb Mobilität (LBM) etwa 60 interessierten Zuhörern die aktuellen Ausbaupläne und präsentierte Lösungsvorschläge für neuralgische Punkte. Geplant sind sowohl der Ausbau der K 31 (siehe „Zur Sache“) und der L 499, zwischen den Ortseingängen aus Richtung Waldfischbach und Johanniskreuz. Bei der L 499 ist grundsätzlich der Ausbau des Straßenkörpers vorgesehen, verdeutlichte Zodet. Dazu wird die Straße 40 Zentimeter tief ausgekoffert und erhält eine neue Deckschicht. Die defekten Bordsteine werden ersetzt. Letzteres war eine Entscheidung, die der Rat zu treffen hat und die der Bauausschuss auch so empfiehlt. In der Einwohnerversammlung war die Frage aufgetaucht, ob man die zwölf Zentimeter messenden Hochborde gegen flachere Rundborde (sechs Zentimeter) tauschen könnte, um auf dem Gehweg parken zu können, was allerdings in der Regel ohnehin nicht erlaubt wäre. Zudem hätte eine Entscheidung für flachere Borde bedeutet, dass der Gehweg angepasst werden müsste. „Deutlich mehr Planungsaufwand, eventuell sogar ein Planfeststellungsverfahren“, zeigte Zodet auf. Es zöge auch das Problem nach sich, dass alle Häuser in der Hauptstraße, die bis auf Gehweghöhe verputzt sind, anschließend einen freigelegten unverputzten Sockelbereich hätten. Zudem müsste die Gemeinde den Gehwegausbau alleine bezahlen und damit letztlich der Bürger über wiederkehrende Beiträge. Dieser Idee folgte der Bauausschuss nicht. Fahrbahnteiler statt Mini-Kreisel Erste schwierige Stelle ist eine Engstelle von Waldfischbach-Burgalben kommend: die Kurve im Bereich des Hauses Waldfischbacher Straße 3. Diese Kurve werde im Zuge der Bauarbeiten entschärft, erläuterte Zodet. Neuralgischer Punkt zwei ist die Überquerung der Hauptstraße im Einmündungsbereich Schulstraße, wo Grundschule und Hort angesiedelt sind. Zebrastreifen gibt es nicht, weil dafür laut Zählung zu wenig Fußgänger die Straße queren; es müssten mindestens 50 stündlich sein. Um den Übergang zu erleichtern, hatte der LBM drei Varianten ausgearbeitet. Erstens und zweitens: Fahrbahnteiler als Überquerungshilfe, entweder in kurzer Version (neun Meter lange Insel, die die Fahrbahn teilt) oder in langer Version (dann wird die Insel 25 Meter lang). Diese Lösung, die der Bauausschuss bevorzugt, kostet etwa 170.000 Euro. Dafür muss am Lindenpark unter anderem das Denkmal (eingelassene Kirchenglocke) versetzt werden, um genügend Fahrbahnbreite zu bekommen. Auch von den vorhandenen Parkplätzen muss etwas weggenommen werden. Aus Sicht des LBM, verdeutlichte Zodet, wäre die dritte Variante, ein Mini-Kreisel mit 20 Metern Durchmesser, die verkehrstechnisch beste Lösung, weil dieser die gefahrenen Geschwindigkeiten am stärksten reduzieren werde. Kostenpunkt für die Lösung: 210.000 Euro. Haken aus Sicht der Gemeinde: Sie wäre etwa zu einem Drittel an den Ausbaukosten beteiligt. Bei der Inselvariante trägt das Land diese komplett. Die Kostenbeteiligung resultiert daraus, dass einer der drei Verkehrsarme des Kreisels die Schulstraße wäre, eine Ortsstraße. Bei einer Verkehrszählung sei festgestellt worden, dass von den 3300 Fahrzeugen, die täglich die L 499 in der Ortsdurchfahrt nutzen, 1100 Fahrzeuge in die Schulstraße einbiegen, etwa ein Drittel also. Kostenfrei käme die Gemeinde beim Kreiselbau nur davon, wenn dieser Prozentsatz unter 20 Prozent gelegen hätte, erläuterte Zodet gesetzliche Bestimmungen. Dass im August gemessen worden sei, sei aus Sicht des LBM mit Blick auf den Verkehr zum Schwimmbad clever gewesen, stellten die Bürger fest. Es gebe sehr restriktive Vorgaben, wann gemessen werden dürfe, sagte Zodet. Zum Beispiel nur dienstags, mittwochs und donnerstags und nur von April bis Oktober und nicht in Schulferien. Zudem sei es Ende August gewesen, also nicht mehr in der Hochsaison beim Badebetrieb. Radweg vervollständigen Bei zwei weiteren neuralgischen Punkten empfiehlt der Ausschuss, den Ideen des LBM zu folgen. Zum einen soll der Radweg Richtung Johanniskreuz dorfauswärts auf der rechten Seite vervollständigt werden und im Ortsbereich, nahe an der ersten Bebauung, eine Querungsmöglichkeit für die Radfahrer geschaffen werden. Der Einmündungsbereich zum Scheideller Weg wird so verändert, dass die Einmündung deutlicher erkennbar ist, so dass die gefahrenen Geschwindigkeiten automatisch nach unten gehen. Im Zuge des Ausbaus werden die vorhandenen Bushaltestellen durch barrierefreie Bus-Kaps ersetzt.

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