Rheinpfalz In Roos erstrahlend: Ingo Bracke in Reipoltskirchen
Mit seinen „Wolkenhain-Aktionen“ verwandelt Lichtkünstler Ingo Bracke – jüngst hat er Kaiserslauterns Kulturnacht erhellt – auch entlegene Orte wie Steinbrüche und Burgruinen in Gesamtkunstwerke auf Zeit.
In diesem Sommer „bespielt“ der 1972 in Neuenahr-Ahrweiler geborene und in der Pfalz aufgewachsene Künstler die Wasserburg Reipoltskirchen im Landkreis Kusel, und zwar unter dem Motto „Blickwechsel“.
Digitale Collagen
Als Grundlage für die Lichtinstallation, die von 15. Juni bis Ende August allnächtlich das fast kubistisch anmutende mittelalterliche Ensemble überschreibt, dienten Bracke Bilder des 1631 in Otterberg geborenen und in Reipoltskirchen getauften Landschaftsmalers Johann Heinrich Roos. Aus dessen Motiven schuf Bracke zunächst digitale Collagen. Diese Bearbeitungen produzierte er als Dias, die er sodann analog, also von Hand, wiederum übermalte. Das solchermaßen verfremdete Roos-Material wird nun auf die Wasserburg projiziert – als Lichtkunstwerk, das „zwischen analoger und digitaler Bildwelt, zwischen Pixel und Pigment, changiert“. Zusätzlich zu diesem nächtlichen „Farbenwechsel“ zeigt Bracke im Restaurant der Wasserburg Arbeiten zu seinem Loreley-Projekt, im Außenbereich ist außerdem eine Kuben-Installation des Künstlers zu sehen. Bei der Eröffnung am Freitag, 15.6., jammen die Neuen Wandermusikanten ab 22.30 Uhr zu Brackes Lichtspektakel. Ein visuelles Konzert, das „Neue Fernen“ verheißt, erweitert das Kunstprojekt am Samstag, 16.6., ab 22 Uhr in der katholischen Kirche St. Johann Nepomuk.
Info
Wolkenhain-Aktionen 18: Blickwechsel – 15.6. bis 25.8., Reipoltskirchen, Wasserburg, Eröffnung: Fr 15.6., 20.30 Uhr; Lichtinstallation täglich ab Dämmerung bis Mitternacht; www.ingobracke.de.
