Rheinpfalz Jetzt erst recht: Wallhalben will den Weltrekord

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Der VfL Wallhalben versucht sich erneut am Weltrekord für das längste Fußballspiel. 111 Stunden soll es diesmal dauern und vom 31. Mai bis zum 6. Juni in Hamburg ausgetragen werden – unter Beobachtung von Guinness World Records, dem Herausgeber des Guinness-Buchs der Rekorde.

Im vergangenen Jahr spielten Wallhalben und der SC Winterbach bei einer Benefiz-Aktion 75 Stunden gegeneinander. Zum Rekord reichte es nicht, denn in England ging fast zeitgleich ein Spiel zu Ende, das 102 Stunden dauerte und mittlerweile von den 105 Stunden zweier schottischer Teams übertroffen wurde. „Der Rekord von Schottland wurde über Nacht von Guinness anerkannt. Dass wir vor einem Jahr nicht Rekordhalter wurden, hat uns schon gefuchst“, berichtet Wallhalbens Spielleiter Dirk Stiwitz. Doch durch die Aktion wurde der Fußballverein FC Hamburger Berg auf den VfL aufmerksam, der den Schotten den Rekord abluchsen will. Der Kontakt war schnell hergestellt. „Eigentlich hatte ich mich auf ein gediegenes Vereinsjahr mit der Feier zum 70. Jubiläum eingestellt, als der Anruf kam. Die Hamburger sagten, sie würden einen würdigen Gegner suchen“, sagt Stiwitz und lacht. Und so wird seit Januar das nächste Rekordspiel geplant. „Mittlerweile besteht ein reger Austausch. Wir können viel mit unserer Erfahrung vom letzten Jahr unterstützen und haben uns die Organisation aufgeteilt“, erzählt Stiwitz, der unter anderem wieder den Kontakt zu den Medien herstellen will. Gespielt wird übrigens im Schanzenpark an der Sternschanze. „Da gibt’s nen Kunstrasenplatz mit Flutlicht, der für die Hamburger Frauen-Bundesliga-Mannschaft gebaut wurde“, so Stiwitz. Ein Frauenteam in der Bundesliga gibt es in Hamburg zwar nicht mehr, aber der Platz ist geblieben und ideal für die Organisatoren. „Wir hätten auch am Millerntor spielen können. Aber das wäre zu groß gewesen, und es hätte zu viele Probleme mit der Absperrung gegeben“, sagt der Wallhalber. Für alle, die nicht so Fußballaffin sind: Am Millerntor trägt der Hamburger Kultverein FC St. Pauli seine Heimspiele aus. Doch der Schanzenpark hat auch Prominenz zu bieten: Rund 100 Meter vom Spielfeld entfernt steht die „Bullerei“, das Restaurant des Fernsehkochs Tim Mälzer. „Vielleicht kocht er ja für uns“, sagt Stiwitz und das nur halb im Scherz. Bereits vor einem Jahr hatte er bei Mälzer angefragt. Damals jedoch erfolglos. Dass die 111 Stunden für die Fußballer ein Problem werden, glaubt der Spielleiter des VfL nach den Erfahrungen aus 2015 nicht: „Das war weniger ein konditionelles Problem. Vielmehr machte der Schichtbetrieb zu schaffen. Die Spieler wurden geweckt, zogen ihre Fußballschuhe an und los ging’s. Da direkt parat zu stehen, ist schwierig.“ Zudem würden die Wallhalber nach dem verpassten Rekord im vergangenen Jahr mit einer Jetzt-Erst-Recht-Mentalität an die Sache ran gehen, die zusätzliche Kraft freisetzen werde. Damit diesmal die Frage nach der Gültigkeit des Rekords erst gar nicht aufkommt, wollen sich die Organisatoren bemühen, ihn im Falle des Erfolgs nun vom echten Guinness-Institut anerkennen zu lassen. Gespielt wird wie auch im vergangenen Jahr nach den ganz normalen Fußball-Regeln. (mco)

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