Eisenberg Kauth: „Wir hatten einen guten Kandidaten“

Hatte mit mehr Stimmen für den FWG-Kandidaten Markus Fichter (rechts) gerechnet: Stadtbürgermeister Adolf Kauth (links).
Hatte mit mehr Stimmen für den FWG-Kandidaten Markus Fichter (rechts) gerechnet: Stadtbürgermeister Adolf Kauth (links).

Bevor am Wahlabend im Gewölbekeller des Rathauses bei der SPD die Korken knallten, ähnelte die Stimmung im abgedunkelten Sitzungssaal der in einem Theater, kurz bevor sich der Vorhang hebt. Gedämpftes Gemurmel und eine spürbare Nervosität bei allen Beteiligten. Die legte sich erst, als das Ergebnis verkündet wurde: Der amtierende Bürgermeister Bernd Frey (SPD) holte 73,8 Prozent (3204 Stimmen), Herausforderer Markus Fichter (FWG) 26,2 Prozent (1138 Stimmen). Wir haben Reaktionen gesammelt.

Jubel und Erleichterung auf der einen und Betroffenheit auf der anderen Seite – an diesem Abend bot sich in Eisenberg die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen. „Ich bin nicht gerade enttäuscht, aber ich habe mir ein bisschen mehr ausgerechnet“, stellte Stadtbürgermeister Adolf Kauth (FWG) knapp fest. Und er ergänzt: „Wir hatten einen guten Kandidaten“. Auch der FWG-Vorsitzende Peter Funck, der 2019 als Kandidat für das Amt des Eisenberger Stadtbürgermeisters ins Rennen geht, hatte sich mehr erwartet: „Ich war nach den Rückmeldungen im Wahlkampf sehr optimistisch.“ Für die anstehende Kommunalwahl bedeute das Wahlergebnis für ihn, „dass wir überzeugen müssen, dass für Eisenberg ein eigener Stadtbürgermeister gut ist“. Eine völlig andere Sicht auf die Dinge hatten an diesem Abend die Wahlsieger. Er habe ein „so hohes und tolles Ergebnis“ für Bernd Frey nicht erwartet, so Reinhard Wohnsiedler, Vorsitzender des SPD-Gemeindeverbandes. „Ich habe zwar auf ein gutes Ergebnis gehofft, aber nicht mit über 70 Prozent gerechnet“, so Wohnsiedler. Seinen Genossen gibt er sogleich eine Warnung für die Kommunalwahl mit auf den Weg: „Wir dürfen jetzt nicht übermütig werden und müssen die Erwartungen erfüllen, die an dem jetzigen Ergebnis hängen“. Besonderes Lob hat Wohnsiedler für die „hervorragende Zusammenarbeit mit der CDU im Wahlkampf“. Und er ist überzeugt: „Wir haben einen guten Wahlkampf geführt“. Dass in den letzten Wochen viele Menschen angesprochen wurden, zeige das Ergebnis, stellte SPD-Stadträtin Jaqueline Rauschkolb fest. „Jetzt geht es direkt weiter und ich freue mich auf den Kommunalwahlkampf“, sagte sie. „Denn“, so Rauschkolb, die auch Landtagsabgeordnete ist, „ich mache gern Wahlkampf“. Kurz und bündig prophezeit Manfred Rauschkolb (SPD) : „Das Ergebnis gibt einen sehr guten Rückenwind für 2019.“ Dem schließt sich auch Ratsmitglied Ender Önder an, der bei der 2019 stattfindenden Europawahl als Abgeordneter ins Europäische Parlament einziehen möchte. Er habe nicht mit dem so hohen Abschneiden von Frey gerechnet, zumal „Eisenberg eine Hochburg der FWG ist“, so Önder. Ganz und gar nicht überrascht von dem „hervorragenden Ergebnis“ zeigte sich Klaus Groß von der CDU, die Bernd Frey als Kandidaten unterstützte. Mit der Bestätigung des Amtsinhabers sei die Arbeit der letzten acht Jahre honoriert worden. „Im Hinblick auf die Kommunalwahl war die Unterstützung Freys die richtige Entscheidung der CDU“, so Groß, der 2004 als von der FWG unterstützter CDU-Kandidat gegen den damaligen Bürgermeister Walter Brauer (SPD) antrat und mit einem Stimmenanteil von 32,9 Prozent abschnitt. Die Wahlparty im Gewölbe war schon in vollem Gange, als CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Georg Grünewald, der auch Erster Stadtbeigeordneter und Ortsvorsteher von Stauf ist, eintraf: „Erfahrung und politischer Hintergrund haben die Oberhand behalten. Zur Kommunalwahl sind mit Sicherheit noch Diskussionen zu führen“. Aussagen „zur weiteren Entwicklung“ werde er jetzt noch nicht machen.

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