Rheinpfalz „Kein Handlungsbedarf“

Sollten zuerst mit Granulat weniger rutschig gemacht werden, blieben dann aber, wie sie sind: Metallbrücken auf dem Radweg.
Sollten zuerst mit Granulat weniger rutschig gemacht werden, blieben dann aber, wie sie sind: Metallbrücken auf dem Radweg.

«Altenglan.» Vor mehr als einem Jahr war RHEINPFALZ-Leser Elias Biehl auf einer Brücke des Reichenbachtal-Radwegs gestürzt und hatte sich dabei verletzt (wir berichteten). Die Kreisverwaltung hatte damals zugesagt, die Gefahrenstellen zu entschärfen. Doch bis zum heutigen Tag ist das nicht umgesetzt worden.

Im Juli 2017 war der damals 17-jährige Elias Biehl auf dem Reichenbachtal-Radweg unterwegs, als er auf einer Brücke zwischen Altenglan und Friedelhausen stürzte. Dabei hatte er sich nach eigenen Angaben unter anderem eine Fleischwunde am Knie zugezogen und musste vom Rettungsdienst behandelt werden. Auf Nachfrage der RHEINPFALZ hatte Karla Hagner, Pressesprecherin der Kreisverwaltung, damals mitgeteilt, dass „die Brücken nach ihrer Fertigstellung von mehreren Personen mit dem Rad getestet worden“ seien – und das „auch bei höherer Geschwindigkeit und sogar bei Nässe“. Eine Rutschgefahr habe man damals zwar nicht feststellen können, dennoch hatte Hagner bereits Sicherungsmaßnahmen angekündigt. Einen entsprechenden Ortstermin mit Mitarbeitern des Landesbetriebes Mobilität (LBM) Kaiserslautern, der Verbandsgemeindeverwaltung und der Polizei habe es ebenfalls gegeben. „Zur Verbesserung der Rutschfestigkeit sollen die Riffelbleche mit einer grobkörnigen Granulat-Beschichtung versehen und an einigen Stellen Gefahrenzeichen aufgestellt werden“, hatte Hagner im Juli 2017 gegenüber der RHEINPFALZ erklärt. Die Maßnahmen sollten „bald umgesetzt werden“, versprach Hagner damals. Nun ist Biehl enttäuscht, dass sich trotz dieser Zusagen bis zum heutigen Tag nichts getan habe. Auf erneute Nachfrage der RHEINPFALZ verwies die Kuseler Kreisverwaltung auf den Landesbetrieb Mobilität Kaiserslautern. Dessen Leiter Richard Lutz erklärte auf Anfrage, dass die „im damaligen Zeitungsartikel angesprochenen Maßnahmen – ergänzende Warnbeschilderung und Beschichtung der Bleche auf den Brücken – nach dem Ortstermin nochmals überprüft werden“ sollten. Diese Überprüfung sei auch durchgeführt worden. „Die Brückenfachleute kamen zum Ergebnis, dass eine Beschichtung der Bleche technisch nicht sinnvoll ist und vor allem die Dauerhaftigkeit einer Beschichtung nicht sichergestellt werden kann“, erklärt der LBM-Chef. Das könne zu weiteren Problemen führen, denn: „Möglicherweise wäre dann im Laufe der Zeit die Griffigkeit auf den Brücken noch schlechter als zur Zeit. Die Griffigkeit der Bleche hat sich sicherlich gegenüber dem Anfangszustand aufgrund der Witterungseinflüsse verbessert, durch den Ansatz von Patina sind sie rauer geworden“, meint der Leiter des Landesbetriebes. Auch seien dem Landesbetrieb Mobilität seit dem Vorfall im vergangenen Jahr keine weiteren Unfälle bekannt, weshalb man derzeit keinen Handlungsbedarf sehe. Außerdem liege die Verkehrssicherungspflicht hier auch nicht beim LBM, da sich der Radweg und die Brücken in den Bereichen abseits der L 367 nicht in der Baulast des Landes befänden und somit die zuständige Verbandsgemeinde über weitere Maßnahmen entscheiden müsse. Also folgte eine weitere Nachfrage bei der Verbandsgemeinde, deren Mitarbeiter Manuel Schmitt mitteilte, dass auch hier „seitdem keine weiteren Unfälle bekannt“ seien und man letztlich festgestellt habe, dass „keine Maßnahmen erforderlich sind.“

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