Rheinpfalz Kleinkinder bringen Moosalbtalern Mitgliederzuwachs

Bei den Neuwahlen am Samstag gab es Wechsel an der Spitze der Moosalbtaler Blasmusik. Die bisherigen Vorsitzenden Heinz Klages und Markus Hassel kandidierten wie angekündigt nicht mehr. Zum Vorsitzenden wurde Winfried Krämer gewählt, der dieses Amt schon einmal inne hatte. Gleichberechtigter zweiter Vorsitzender ist Hartmut Haber.

Nach acht Jahren an der Spitze des 439 Mitglieder zählenden Vereines kandidierte Klages nicht mehr. Er habe während seiner Amtszeit den Schwerpunkt in der Jugendarbeit gesehen, bilanzierte er. Dabei habe man auch den demografischen Wandel im Auge gehabt. „Es war immer unser Ziel, über ein sehr gutes Angebot junge Menschen auch in der Region zu halten. Im ein oder anderen Fall hat das auch geklappt“, resümierte er. In all den Jahren, räumte Klages ein, hätte er sich ab und zu etwas mehr Unterstützung von Seiten der Gesellschaft gewünscht. Eine konstante Förderung, wie es sie etwa im Bereich Sport gebe, sei in der Kultur leider nicht üblich, ergänzte Hassel. Hassel hatte zuvor erläutert, welche Anstrengungen unternommen worden seien, um allen Schwierigkeiten zum Trotz den Verein auf eine breite Basis zu stellen: vom Musikgarten für die Jüngsten bis hin zur erfolgreich etablierten Gruppe der „Spätzünder“, in der Erwachsene den Weg finden, um im Orchester zu musizieren. Krämer unterstrich, dass der eingeschlagene Weg richtig sei. So sei am Samstag, am Tag der Jahreshauptversammlung, der neue Anfängerkurs mit 15 Teilnehmern gestartet: „Das ist schon eine tolle Sache.“ Aktuell sind bei den Moosikids und im Schülerorchester zusammen 35 Nachwuchsmusiker im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren aktiv. Die Moosikids seien sehr energiegeladen, merkte die musikalische Leiterin Karin Bold an. „Wir versuchen, diese Energie in Musik umzuwandeln“, verdeutlichte sie augenzwinkernd die nicht immer einfache Aufgabe. Dass die Moosalbtaler im vergangenen Jahr einen Zuwachs von 390 auf 439 Mitglieder verzeichneten, war in erster Linie dem Musikgarten, in dem Kinder ab drei Monaten in Kontakt mit Musik kommen können, zu verdanken. Die Teilnehmer wurden Mitglieder bei den Moosalbtalern, erläuterte der für den Bereich Mitgliederverwaltung zuständige Werner Vollmar. 169 aktive Musiker hat der Verein. Die Finanzlage legte Denis Petry dar. Größter Wert ist das Musikzentrum Geiselberger Mühle inklusive Campingplatz, das nach weiteren wertsteigernden Arbeiten derzeit einen Vermögenswert von 1,1 Millionen Euro darstelle. Der Campingplatz ist neben den Mitgliedsbeiträgen das wichtigste Standbein, um die Verbindlichkeiten des Vereins, die noch bei 489.000 Euro liegen, kontinuierlich zu tilgen. Im vergangenen Jahr wurden die Verbindlichkeiten um 28.000 Euro reduziert. Was die zahlreichen Feste übers Jahr anbelangt, ist das Sommerfest auf der Geiselberger Mühle die aus finanzieller Sicht wichtigste Veranstaltung. Im August steht es im ohnehin sehr vollen Terminkalender der Moosalbtaler wieder auf dem Plan. Klages warb darum, dem Adventsmarkt, der im Dezember stattfand, die Chance zu geben, sich weiterzuentwickeln. Zum Thema Einnahmen aus Gagen, die die verschiedenen Musikgruppen haben, merkte Bertrand Favray an, dass die zunehmende Zahl der Oktoberfeste zeige, dass die Blasmusik gefragt sei. Hier könnten nach seinem Empfinden noch deutlich mehr Einnahmen erzielt werden. Dazu bedürfe es im eigenen Verein aber auch einer Stärkung der „Fidelen“. Wenn bei 169 aktiven Musikern beim ein oder anderen Auftritt der „Fidelen“ Musiker anderer Vereine um Hilfe gebeten werden müssten, „kann das eigentlich nicht sein“, sagte Favray. In punkto Werbung, gerade mit Blick auf das Konzert in der Fruchthalle in Kaiserslautern, müsse der Verein künftig andere, auch professionellere Wege einschlagen, regte Dirigent Harald Domes an. Musikalisch sei das für das Orchester ein sehr guter Auftritt gewesen, die Besucherresonanz sei aber eher enttäuschend gewesen. Domes ließ auch noch mal die Teilnahme des Sinfonischen Orchesters und des Jugendorchesters beim Wertungsspiel beim Blasmusikfest in Karlsruhe Revue passieren, wo beide Orchester die Wertung „sehr gut“ erhalten hatten. Dort habe man den Badenern durchaus gezeigt, „dass wir in der Westpfalz auch Musik machen können“, lobte Klages die Auftritte. Die Probenbeteiligung sei wieder zufriedenstellend und kurz vor den Auftritten immer besser gewesen, resümierte Domes. Er hatte sich die Mühe gemacht, das erarbeitete musikalische Repertoire im Jahr 2015 in Relation zu den Probezeiten zu setzen. Ergebnis: „Wir haben im Schnitt pro Stück 80 Minuten Zeit, um es uns zu erarbeiten. Das ist nicht wirklich viel“, sagte er. Höchst unterschiedlich sind, je nach Altersklasse, offensichtlich die Vorlieben für die Instrumente. Während die Spätzünder sich über den Zugang eines Schlagzeugers freuen würden, sei beim Nachwuchs auffallend, dass das Interesse an der Trompete nachgelassen habe. Der Vorstand —Vorsitzender: Winfried Krämer — Zweiter Vorsitzender: Hartmut Haber —Schriftführerin: Judith Schmitt —Finanzverwalter: Denis Petry —Vermögens- und Mitgliederverwaltung: Werner Vollmar —Jugendleiter: Pascal Weishaar, Sara Fey —Fördernde Mitglieder: Norma Krämer —Öffentlichkeitsarbeit: Klaus Reischmann —Pressevertreter: Norman Fritzinger — Vertreter Ausschuss Geiselberger Mühle: Gerhard Werle —Festausschuss: Kathrin Palm, Katrin Nix —Ausschuss: Markus Hassel, Lea Mänges, Marvin Krämer —Vertreter der Orchester im Vorstand: Hans-Peter Reischmann, Andreas Müller, Anna und Fred Delb, David Petry, Bertrand Favray, Christine Juner, Birgit Ford, Fabienne Werle, Fabrice Faust — Kassenprüfer: Otto Lechner und Richard Werle. (add)

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