Rheinpfalz Kommentar: Es bleibt ungemütlich

Mit dem wahrscheinlichen Rückzug von CDU-Schatzmeister Bleser

verschafft sich die Parteispitze in der Mauss-Affäre nur etwas Luft.

Den Frontalangriff der Jugendorganisation auf die gesamte Parteiführung unter Julia Klöckner ist behutsam abgemildert. In der Affäre um die zum Teil verdeckt weitergeleiteten und deshalb wohl illegalen Spenden des Ex-Spions Werner Mauss an den Kreisverband Cochem-Zell und an den Landesverband wird sich die Verantwortung auf Landesschatzmeister Peter Bleser konzentrieren. Tritt er tatsächlich bei den Vorstandswahlen in zwei Wochen nicht mehr an und übernimmt damit Verantwortung, stellt sich die Frage, ob er erneut für den Bundestag kandidieren und ob er Bundesagrarstaatssekretär bleiben kann. Mit einem Rückzug wäre zwar etwas Luft gewonnen, aber es bliebe ungemütlich. Die Aufklärungsarbeit der CDU-Fraktion im Landtag lässt es zwar als unwahrscheinlich erscheinen, dass sich Mauss mit seinen Spenden an die CDU das Wohlwollen der SPD-geführten Verbandsgemeinde in Sachen Tarnidentitäten erkauft hat, aber nach wie vor bleibt es unglaubwürdig, dass niemand in der Partei gewusst haben will, wer hinter den Spenden gesteckt hat. Bei den seltenen Spenden dieser Größenordnung, so heißt es hinter vorgehaltener Hand, erwarten die generösen Geldgeber immer das eine oder andere Entgegenkommen. Auf welcher politischen Ebene auch immer.

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