Rheinpfalz Kommt nach Luchs und Wolf der Schakal?
«Rodalben.» Wichtig seien deshalb überregionale Info-Tage, die etwa über die Rückkehr von Luchs und Wolf in den Pfälzerwald mit ihren Folgen aufklären, sagte Vorsitzender Holger Spange bei der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe der Jägerschaft Pirmasens-Zweibrücken am Freitag im Saal „Peterhof“ in Rodalben. Auch über die Afrikanische Schweinepest (ASP) müsse informiert werden. Man hoffe, eine Verbreitung vermeiden zu können, wiewohl laut Henner das Veterinäramt bei der Kreisverwaltung für den Seuchenfall „bestens gerüstet“ sei. Zu diesem Zweck seien unter anderem ASP-Szenarien mit benachbarten Veterinärämtern, mit der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk und den Katastrophenschutz durchgespielt worden. „Dank der Mitarbeit der Jäger gilt Tschechien seit Mitte Februar als ASP-frei“, teilt er mit. Die Schwarzwildstrecke bildete den Schwerpunkt beim Wildnachweis des Kreisjagdmeisters. Etwa 1600 Stück Schwarzwild seien erlegt worden, 900 weniger als im Vorjahr. Schwarzwild sei „ein gesundes, umfangreich untersuchtes Lebensmittel“. Kritisch äußerte sich Henner über eine Drückjagd zur jetzigen Jahreszeit, wie sie am vergangenen Samstag stattgefunden habe. „Da hat offensichtlich jemand seine jagdlichen Aufgaben vernachlässigt oder will durch den Verkauf von Drückjagdständen an ausländische Jäger seine leere Kassen wieder auffüllen“, mutmaßte er. Die Kreisgruppe veranstalte spätestens ab Februar keine Drückjagd mehr. Es gelte der Grundsatz „Jagen mit Verstand und unter Berücksichtigung der Biologie des Wildes“. Vor Ort bilde die Instandsetzung und Verbesserung der Jäger-Heimstätte Fumbach bei Pirmasens ein Kernstück der Arbeit. Es sei gelungen, mit „großzügiger Unterstützung des Landes-Jagdverbandes“ eine Abrufanlage für die Trapp- und die Skeetanlage (für das Wurfscheiben-Schießen) anzuschaffen, eine Ausnahme in Rheinland-Pfalz. Schatzmeister Peter Bourgignon sprach sich dafür aus, Rücklagen aus dem vergangenen Geschäftsjahr in den Schießstand zu investieren. Hegeringleiter Rüdiger Gimber äußerte sich positiv über die Besuche elsässischer Jagdkameraden. Von lokalen Erfolgen bis zum Gewinn der Deutschen Bundesmeisterschaft berichtete Schießobmann Wolfgang Sehnert. Hartmuth Zimmermann erläuterte die Statistik der Jagdhundearbeit. Demnach habe die Kreisgruppe 23 Gespanne zur Hundeführerprüfung begleitet. In zwei Brauchbarkeitsprüfungen hätten acht und 14 Hunde bestanden, bei der Stöberprüfung seien sieben Hunde erfolgreich gewesen. Laut Ernst Wagner, Rotwild-Hegegemeinschaft Nord und Süd, ist beim Rotwild eine Strecke von 500 Stück geplant gewesen, tatsächlich geschossen wurden 380. Sandra Bohrer, Fachausschuss Jägerinnen, verwies auf den neuen Jägerinnen-Stammtisch. Die Jägerinnen wollten zur „Akzeptanz der Jagd in der Öffentlichkeit beitragen“, sagte sie. Für die strikte Pflege des jagdlichen Brauchtums setzte sich Uli Pfundstein ein. Das Jagen dürfe nie „entseelt“ vonstatten gehen, allein mit dem Ziel, Wildbret zu erzeugen. Getragen sein müsse das Jagen von dem Respekt vor der Schöpfung. Deshalb dürften Jagdkulturen „nicht bröckeln wie alter Kitt“. Als „jagdlichen Kitt“ wollte er das Brauchtum verstanden wissen. Jäger hätten die Chance, sich durch das waidgerechte Jagen und ihr Wissen um die Natur verdient zu machen. Zum 70. Jubiläum ist laut Spange ein großer Festabend im Dahner „Haus des Gastes“ geplant, wo 400 Besucher Platz fänden. Es folge am 31. August und 1. September als Open-Air-Veranstaltung der Auftritt der Kreisgruppe „als Naturschützer“ im Pirmasenser Strecktal, mit großem Bewirtungsangebot und Rahmenprogramm, wozu Konzerte der Jagdhornbläsergruppen gehören.