Rheinpfalz Lösung für Seniorenheim suchen

„Die Politik wurde komplett übergangen“, beklagte gestern die frühere Bürgermeisterin von Waldfischbach-Burgalben, Anna Silvia Henne, die Vorgehensweise der Caritas in Bezug auf die geplante Schließung des Seniorenheims Maria Rosenberg. Der neue Gemeinderat will mit der Caritas Betriebsträgergesellschaft mbH Speyer (CBS) das Gespräch suchen und eine Fortsetzung des Heimbetriebs erreichen.

„Das ist mit fast 80 Arbeitsplätzen einer der größten Arbeitgeber im Ort“, mahnte Henne in der Ratssitzung am Montagabend an. Die kurzfristige Information über die Schließung ohne vorherige Diskussion wertet Henne als Zeichen, dass von der CBS keine Zusammenarbeit mit der Kommune gewünscht sei. Investitionen seien jahrelang in andere Häuser geflossen, obwohl sie in Waldfischbach dringend nötig gewesen wären. Hennes Nachfolger, Michael Oestreicher, will sich alle Wege offenhalten und nicht nur mit der Caritas über einen weiteren Betrieb eines Altersheimes in dem Gebäude bei Maria Rosenberg reden. Waldfischbach-Burgalben brauche auf jeden Fall ein Seniorenheim, um den Bedarf vor Ort decken zu können, betonte Oestreicher. „Es gibt Möglichkeiten, das Heim zu erhalten“, zeigt sich auch Felix Leidecker (CDU) überzeugt von der Zukunft des Hauses. Leidecker hält den Dialog mit der Caritas für die beste Idee. Der Rat sollte mit der CBS einen Termin vor Ort vereinbaren, bei dem er sich schließlich ganz konkret ein Bild vom angeblichen Sanierungsstau machen könnte, forderte der Christdemokrat. Die Emotionen kochten am Montagabend im Zuschauerbereich hoch. Ein Bürger meldete sich zu Wort und monierte, dass den jetzigen Bewohnern des Heimes ein Umzug in ein CBS-Heim in Landstuhl angeboten worden sei. Dort müsse jedoch ein mehrere hundert Euro höherer Betrag pro Monat gezahlt werden. „Landstuhl ist ein Neubau. Da ist es natürlich teurer“, verteidigte gestern auf Nachfrage die Sprecherin der CBS in Speyer, Melanie Müller von Klingspor, das Vorgehen. Wenn das Waldfischbacher Haus saniert wäre, müssten dort auch höhere Preise gezahlt werden. Aktuell sei Maria Rosenberg eines der günstigsten Häuser der Region, obwohl es einen repräsentativen und schicken Eindruck mache. Die CBS-Sprecherin betonte, dass die Caritas das Gespräch mit der Kommune suchen will, um zu klären, was im Bereich der Altenpflege künftig in Waldfischbach Sinn machen könnte.

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