Rheinpfalz Land schließt Unterkünfte

MAINZ (nob). Rheinland-Pfalz wird die Kapazitäten seiner Erstaufnahmeeinrichtungen auf 9500 Plätze für neuankommende Flüchtlinge reduzieren. Zusätzlich 2150 Plätze sollen im sogenannten Stand-by-Betrieb vorgehalten werden.

In der Pfalz sind neben drei Unterkünften in Zweibrücken auch Einrichtungen in Schifferstadt und Herxheim betroffen. Zurzeit stehen landesweit knapp 14.000 Aufnahmeplätze zur Verfügung. Einzelheiten des neuen Konzepts teilte Integrationsministerin Irene Alt (Grüne) gestern in Mainz mit. Wie berichtet, hatte der Ministerrat am Dienstag beschlossen, die Kapazitäten der sinkenden Anzahl neu ankommender Flüchtlinge anzupassen. Derzeit unterhält das Land 24 Einrichtungen an 21 Standorten. Dort wären zusammen mehr als 18.000 Plätze möglich. Davon ausgehend sieht das Konzept den Weiterbetrieb von sieben Landeseinrichtungen in Trier, Hermeskeil, Birkenfeld, Diez, Ingelheim, Speyer und Kusel vor. Außerdem sollen drei große Außenstellen in Trier, Bitburg und auf dem Flughafen Hahn erhalten bleiben (zusammen 9500 Plätze). Zeitnah aufgeben will das Land Irene Alt zufolge große Hallen als Notunterkünfte. Das betrifft die Standorte Wittlich, Alzey, Bad Kreuznach und das frühere Terminal des Flughafens Zweibrücken (zusammen 3220 mögliche Plätze). Insgesamt sieben Unterkünfte mit zusammen 2500 Plätzen sollen den jeweiligen Kommunen angeboten werden. Dazu gehören ein altes Fabrikgebäude in Schifferstadt, in dem seit Ende vergangenen Jahres Flüchtlinge untergebracht sind, außerdem 42 Doppelhäuschen in Zweibrücken. Sie sind noch im Bau und werden nun ebenfalls nicht mehr gebraucht. Vier Unterkünfte sollen aufgegeben werden, sobald die Mietverträge ausgelaufen sind (1160 Plätze), darunter das frühere Hotel auf dem Zweibrücker Flughafengelände. Vorgehalten aber zunächst nicht belegt (Stand-by-Betrieb) wird das Stegskopf-Gelände im Westerwald und die Einrichtung in Herxheim. In Herxheim sind bis zu 800 Plätze möglich. Die Einrichtung ist betriebsbereit, wurde bisher aber noch nicht belegt. Das Land geht davon aus, dass von den Schließungsplänen etwa 250 Personen betroffen sind, die bei den jeweiligen Betreibern der Einrichtung arbeiten.

x